Für die Einigung waren vier Verhandlungsrunden notwendig, Metaller-Chef Foglar spricht von einem "gerade noch vertretbaren Abschluss".
Die rund 170.000 Beschäftigten der heimischen Metallindustrie bekommen 2009 eine Gehaltserhöhung von 4,2 bis 4,5 Prozent bei einer Jahresinflation 2008 von 3,5 Prozent. Der Lohnanstieg resultiert aus einer Erhöhung des Mindest- und Ist-Löhne um 3,8 bis 3,9 Prozent und einer Einmalzahlung von 100 bis 250 Euro. Die 3,9 Prozent bekommen die unteren Einkommensschichten bis zu einem Bruttoeinkommen von rund 1.500 Euro, die Einmalzahlung richtet sich nach dem Betriebsergebnis (Ebit). Bei einer Ebit-Marge von 4 Prozent gibt es 100 Euro, bei 8 Prozent 150 Euro und darüber werden 250 Euro ausbezahlt. Die Einmalzahlungen werden heuer - im Gegensatz zum Vorjahr - auch in voller Höhe an Lehrlinge ausbezahlt
Im vergangenen Jahr beschlossen die Sozialpartner eine Erhöhung der Mindestlöhne um 3,6 Prozent und der Ist-Löhne um 3,5 Prozent. Zu dieser nachhaltigen Erhöhung kam eine Ebit-abhängige Einmalzahlung von bis zu 200 Euro.
"Gerade noch vertretbarer Abschluss"
Für die Einigung
waren vier Verhandlungsrunden notwendig, die Einigung kam Donnerstag Früh um
kurz vor 1.00 Uhr Früh. Metaller-Chef Erich Foglar sprach von einem "gerade
noch vertretbaren Abschluss", der die Situation an den Finanzmärkten bereits
berücksichtigt habe. Gleichzeitig sei in der Einigung auch die gute
Konjunktur im Vorjahr und in der ersten Jahreshälfte des heurigen Jahres mit
eingerechnet worden. Der Kompromiss zeige, dass die Sozialpartnerschaft
funktioniere, so Foglar. Wichtig sei, dass eine wesentliche
Kaufkraftsteigerung erzielt worden sei, meinte er nach den Verhandlungen vor
Journalisten.
Haslauer hofft auf Entgegenkommen der Betriebsräte
Arbeitgeberverhandler
und Leitz-Chef Hermann Haslauer gab sich nach den gut zehnstündigen
Verhandlungen durchaus kritisch, er sprach von einer "sehr schwierigen
Entwicklung", der Abschluss sei "nicht leicht umsetzbar". Er hofft nun auf
ein entsprechendes Entgegenkommen der Betriebsräte bei den bevorstehenden
Gesprächen über Kurzarbeit in der Metallbranche. Foglar meinte, angesichts
der schwierigen wirtschaftlichen Lage stehe man für Kurzarbeit "zur
Verfügung". Er räumte ein, dass angesichts der nachlassenden Konjunktur auch
Kündigungen nicht auszuschließen seien.
Die Metaller-Herbstlohnrunde gilt als Gradmesser für alle anderen Branchen. Im Handel und bei den Beamten wird bereits verhandelt - bisher allerdings ergebnislos.