Vassilakou-Pläne

Mieten: Bald Stopp bei 7 Euro/m2

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Polit-Bombe in Wien: Vassilakou will die Mieten mit 7 Euro pro Quadratmeter begrenzen.

Mit einem kleinen Interview im Wien-Teil von ÖSTERREICH hat die streitbare grüne Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou gestern eine Polit-Lawine losgetreten. „So ein Echo habe ich noch nie erlebt“, sagt Vassilakou. „Ich habe Hunderte SMS und E-Mails bekommen. Schon mittags war meine Mailbox übervoll.“

Miet-Obergrenze soll in die Volksbefragung kommen
In ÖSTERREICH fordert Vassilakou, dass die Wiener Mieten ab sofort gesetzlich begrenzt werden.

„Ich fordere eine gesetzliche Obergrenze von 7 Euro pro Quadratmeter für alle Hauptmieten“, sagt Vassilakou. „Wohnen muss wieder leistbar werden. In Wien muss jeder Haushalt schon die Hälfte seines Einkommens fürs Wohnen aufwenden, wenn er privat wohnt.“

Um ihrer Forderung Nachdruck zu verleihen, will Vassilakou eine Polit-Bombe zünden: „Ich plane, in der Wiener Volksbefragung eine Frage aufzunehmen, ob die Wähler eine Obergrenzen für Mieten mit 7 Euro pro Quadratmeter wünschen.“

Mit dieser Frage kämen sowohl VP-Justizministerin Karl (für das Mietengesetz zuständig) als auch die Regierung unter Druck.

Breite Zustimmung bei SPÖ – Miete wird Wahlkampf-Hit
Die „grüne Maria“ hat offenbar den rot-grünen Wahlkampf-Hit 2013 entdeckt. Denn in der SPÖ gibt es für ihren Vorstoß nur Lob. Die AK bejubelte den Vorstoß schon gestern. AK-Direktor Muhm: „Das ist unsere Forderung seit Februar und hat unsere Unterstützung.“

Bei den SP-Granden preschte OÖ-Landeschef Ackerl vor: „Diese Debatte ist überfällig – der freie Markt muss reguliert werden.“ Tatsächlich sind die Zahlen zur Miet-Explosion brutal: Während die Löhne in den letzten 10 Jahren nur um 22 % gestiegen sind, explodierten die privaten Mieten um sagenhafte 34,5 %.

Der Hauptmietzins in Altbauwohnungen stieg sogar um unfassbare 58 % an, während die Inflation nur um 21 % und die Betriebskosten nur um 20 % stiegen.

In Wien nichts unter 12 Euro, in Salzburg fast 10 Euro
Die Kluft zwischen privatem und gefördertem Wohnbau wird damit immer größer: Während man in Wien im Gemeindebau nur 4,19 Euro pro Quadratmeter und im geförderten Wohnbau nur 4,73 Euro bezahlt, liegt der durchschnittliche Mietpreis bei privaten Mieten in Wien bereits bei 8,25 Euro – in Salzburg und Innsbruck sogar bei 9,38 Euro.

Und das ist nur die Theorie. In der Praxis sind laut aktueller Miet-Statistik neue Mietwohnungen in Wien selbst im als Ausländerghetto geltenden 15. Bezirk nicht mehr unter 12 Euro, in den Bezirken innerhalb des Gürtels sogar nicht mehr unter 15 Euro pro Quadratmeter zu haben

 

Mieten: Bald Stopp bei 7 Euro/m2
© TZ ÖSTERREICH

(c) TZ ÖSTERREICH

ÖSTERREICH-Interview mit OÖ-Sozial-Landesrat Josef Ackerl:

ÖSTERREICH: Sollen die Miet-Preise pro Quadratmeter gesetzlich begrenzt werden?

Josef Ackerl: Das wäre eine gute Methode, um den massiven Preisanstieg für Mietwohnungen zu bremsen.

ÖSTERREICH: Ist der Bedarf wirklich so groß?

Ackerl: Es ist überdeutlich, dass die öffentliche Hand sich mehr bei den Mietpreisen engagieren muss. Es kann ja nicht sein, dass sich Familien eine entsprechende Wohnung nicht mehr leisten können.

ÖSTERREICH: Trotzdem ist das ein schwerer Eingriff in den Immobilien-Markt....

Ackerl: Der freie Markt muss in diesem Bereich einfach reguliert werden. Diese Debatte ist schon längst überfällig.

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