Studie

Migranten schneiden bei PISA schlecht ab

07.12.2010

Allerdings hätte Österreich auch ohne Migranten kaum Plätze gewonnen.

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Migranten haben bei der PISA-Studie 2009 im Bereich Lesen erneut deutlich schwächer abgeschnitten als einheimische Schüler. Im Schnitt erzielten Einheimische (mindestens ein Elternteil bereits in Österreich geboren) 482 Punkte, Migranten der zweiten Generation (Kinder in Österreich geboren, Eltern zugewandert) 427 Punkte und Migranten erster Generation (Kinder noch im Ausland geboren) 384 Punkte. Zusammengerechnet ergibt das für Österreich einen Durchschnittswert von 470 Punkten.

Die PISA-Ergebnisse 2009: Mathematik

Die PISA-Ergebnisse 2009: Naturwissenschaften

Die PISA-Ergebnisse: Lesen

Größte Leistungsdifferenz
Mit einer Differenz von durchschnittlich 68 Punkten (erste und zweite Generation zusammen) gehört Österreich zu den drei OECD-Ländern mit den größten Leistungsunterschieden zwischen Einheimischen und Migranten (Italien: 72 Punkte, Belgien ebenfalls 68). Gegenüber 2006 massiv verschlechtert haben sich die Leistungen der ersten Migrantengeneration, die damals noch bessere Leseleistungen als die zweite Generation aufwies, deren Performance in etwa gleich geblieben ist. Zurückgeführt wird das vom Bundesinstitut für Bildungsforschung (BIFIE) auch mit der Zusammensetzung der ersten Migrantengeneration des Jahrgangs 1993 in Folge des Jugoslawien-Kriegs.

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Etwas relativiert wird der Vorsprung der Einheimischen durch die Einbeziehung des sozioökonomischen Hintergrunds der Getesteten: Vergleicht man Einheimische und Migranten mit jeweils gleichem Sozialstatus, schneiden die Einheimischen nur mehr um 45 Punkte besser ab - ein Drittel des Leistungsvorsprungs wird also durch die sozioökonomischen Rahmenbedingungen erklärt.

15 Prozent Migranten
Insgesamt hatten in Österreich rund 15 Prozent der Getesteten einen Migrationshintergrund - das ist ein Zuwachs von rund vier Prozentpunkten gegenüber PISA 2000. Der Anteil der Jugendlichen zweiter Generation hat sich dabei von vier auf elf Prozent fast verdreifacht, jener der ersten Generation ging von sieben auf rund fünf Prozent zurück. Den Absturz Österreichs erklären kann man damit aber nicht - von den rund 20 Punkten weniger gegenüber den PISA-Tests 2000, 2003 und 2006 könnten statistisch höchstens drei Punkte auf die schlechteren Leseleistungen der Migranten zurückgeführt werden, so BIFIE Salzburg-Leiterin Claudia Schreiner zur APA. Und: Vergleicht man in allen Staaten nur die Einheimischen, hätte Österreich gegenüber 2006 gerade einmal einen Platz gewonnen.

Risikoschüler
Unter den besonders schwachen Schülern ("Risikoschüler") sind Migranten überrepräsentiert: Sie stellen insgesamt 15 Prozent der Schüler, allerdings jeweils 28 Prozent der Risikoschüler im Lesen und der Mathematik sowie 34 Prozent der Risikoschüler in den Naturwissenschaften. In absoluten Zahlen ist ihr Anteil an den Risikoschülern aber eher gering: Zieht man jene insgesamt 34 Prozent der Schüler heran, die in einem der drei Kompetenzbereiche zu den Risikoschülern gehören, haben drei Viertel davon keinen Migrationshintergrund.

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