Auch wenn der Sieger feststeht – der Wahltag wird spannend: ÖSTERREICH sagt Ihnen, welche Limits die Kandidaten erreichen müssen.
Was ist ein Erfolg, was eine Niederlage bei der heutigen Bundespräsidentenwahl? Dass Heinz Fischer gewinnt und weiter Bundespräsident bleibt, ist seit Wochen klar. Nur: Sieg ist nicht gleich Sieg. Polit-Berater Thomas Hofer zu ÖSTERREICH: „Angesichts dieser beiden schwachen Gegner wäre für Heinz Fischer jedes Ergebnis unter der Zweidrittelmehrheit – also 66 Prozent – eine schwere Schlappe.“
Frage der Beteiligung
Erst bei einem Resultat von über 75 Prozent
der gültigen Stimmen könne Fischer von einem Erfolg, gar erst ab 80 von
einem wirklichen Triumph reden. Nur: Kann Fischer eine ausreichende Zahl der
6,36 Millionen Wahlberechtigten mobilisieren? Und auch dann hänge es davon
ab, wie hoch – oder besser: wie niedrig die Wahlbeteiligung heute ist, wie
Hofer erläutert: „Wenn es tatsächlich so kommt, dass nur die Hälfte der
Wahlberechtigten wirklich gültig wählen, dann wäre nicht nur der Wahlsieger
schwer beschädigt – sondern wohl auch das Amt des Bundespräsidenten.“ Soll
heißen: Es besteht die Gefahr, dass Wahlsieger Heinz Fischer von weit
weniger als der Hälfte der Bevölkerung auch tatsächlich gewählt wurde – und
sich am Wahlabend keinesfalls als Sieger fühlen darf.
Rosenkranz: Absturz nach Start
Auch die Herausforderer gehen
einem ungewissen Wahltag entgegen: Barbara Rosenkranz wurde von ihrem
Parteichef HC Strache attestiert, sie starte bei 35 Prozent – bevor sie im
Streit um das Verbotsgesetz abstürzte. Jetzt attestiert Hofer: „Alles was
unter 15 Prozent ist, wäre ein Flop – liegt doch die FPÖ in den Umfragen
derzeit bei über 20 Prozent.“ Ein Ergebnis zwischen 15 und 20 Prozent wäre
die Pflicht, zwischen 20 und 25 Prozent würde Rosenkranz eine Kür aufs
Parkett legen. Nur: Die Umfragen sahen sie bei 16 Prozent. Leichter hat es
Rudolf Gehring: Für das frühere ÖVP- Mitglied wäre schon ein Ergebnis von
über 6 Prozent ein Triumph.