Nur 1,4 Mio Euro

Mini-Wahlbudget für die blaue Kandidatin

05.03.2010

Parteichef Strache braucht das Gros des FPÖ-Budgets für die Wienwahl.

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© APA/ Hochmuth
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Über mangelnde Aufmerksamkeit kann sich Barbara Rosenkranz derzeit wahrlich nicht beschweren. Selbst zu internationalen Schlagzeilen hat es die blaue Präsidentschaftskandidatin bereits gebracht. Dass der Kontext nicht gerade schmeichelhaft ist – sie wird vor allem in deutschen Medien dem „rechtsextremen Milieu“ zugeordnet –, fällt dabei nicht weiter ins Gewicht.

Immerhin hat die nationale Niederösterreicherin ja ambitionierte politische Ziele. Bei der Präsidentschaftswahl am 25. April will sie bekanntlich den amtierenden Bundespräsidenten Heinz Fischer herausfordern.

Gros der FPÖ wollte H.-C. Strache als Kandidat
Und da kann sie die Aufmerksamkeit dringend benötigen. Denn im Unterschied zu anderen blauen Wahlkämpfen wird ihr nur ein relativ geringes Budget zur Verfügung gestellt.

Ein FPÖ-Spitzenmann berichtet, dass die blaue Führung „nur 1,4 Mil­lionen Euro für den Bundespräsidentschaftswahlkampf von Rosenkranz ausgeben will“.

Das ist eine bemerkenswert geringe Summe für einen bundesweiten Wahlkampf. Experten schätzen die Kosten für eine gute Wahlkampf-Performance auf mindestens drei bis vier Millionen Euro. Alleine eine Wahlplakatkampagne über ganz Österreich kostet mindestens 800.000 Euro.

Wie ÖSTERREICH in den vergangenen Wochen bereits geschrieben hatte, sind aber viele blaue Funktionäre von einer Kandidatur der polarisierenden rechten Frau Rosenkranz alles andere als begeistert.

Sie hätten es vorgezogen, wenn FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache gegen Heinz Fischer in den Ring gestiegen wäre. „Er hätte viel mehr erreichen können. Mit der Barbara haben wir wieder diese rechten Debatten am Hals und auch weit weniger Erfolgschancen“, kritisiert etwa ein FP-Mann.

Strache braucht das Kampfbudget für Wien
Der tatsächliche Grund für den Sparwahlkampf liegt freilich hauptsächlich beim bevorstehenden Wienwahlkampf.

Strache wird da schließlich der blaue Spitzenkandidat sein. Und in die Wienwahl im Herbst 2010 wird Strache seine „ganzen Energien investieren“ – und wohl auch Geld.

Zudem gibt es für die Präsidentenwahl keine Wahlkampfrückerstattung.

Aber Frau Rosenkranz tingelt ohnehin bereits seit zwei Wochen durch Niederösterreich – vordergründig für die niederösterreichischen Gemeinderatswahlen. Und natürlich wird auch ihr Parteichef sie nicht im Stich lassen: Strache wird maßgeblich an der Seite von Rosenkranz im Wahlkampf und auf Plakaten auftauchen.

Dass bereits In- und Ausland die Rosenkranz- Kandidatur kritisch be­äugen, will die FPÖ für einen „Jetzt erst recht“-Wahlkampf nützen. Minibudget hin oder her.

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