Stress-Job Politiker
Minister: Auszeit nach Kollaps
22.03.2013
Töchterle: Schwächeanfall - Jetzt tankt er Kraft in Tirol.
Der angeschlagene Bergfex ist wieder daheim in seiner „Kraftkammer“ – und das hat er bitter nötig. Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle (63) nimmt sich nach seinem Kollaps im Parlament über die Osterfeiertage eine Auszeit und erholt sich in seiner Tiroler Heimat Telfes im Stubaital im Kreise seiner Familie.
Töchterles Gesundheitszustand soll sich bereits gebessert haben.
Sein Büro gab am Freitag gegenüber ÖSTERREICH Entwarnung: „Es geht dem Minister soweit wieder gut. Die nächsten Tage ist er daheim in Tirol und wird Zeit mit seiner Familie und an der frischen Luft verbringen“, heißt es.
Zuerst grippaler Infekt, dann Kreislaufkollaps
Die Ärzte hatten dem passionierten Sportler, der in Wien gerne alle Wege zu Fuß erledigt, dringend Schonung geraten. Denn am Mittwoch im Parlament waren die Batterien des 63-Jährigen endgültig ausgebrannt.
Nach einem grippalen Infekt, den er sich wohl beim Rückflug von einem Chile-Arbeitstrip zugezogen hatte, erlitt der Tiroler einen Schwächeanfall. Töchterle wurde schwarz vor Augen. Ein Termin mit Vizekanzler Michael Spindelegger wurde abgesagt, stattdessen musste Töchterle sogar ins Wiener AKH gebracht werden. Verdacht: Kreislaufschwäche.
Stress-Job Politiker
In der Spitzenpolitik stehen viele Minister unter besonderem Stress: lange Flüge, viele Sitzungen, die bis in die Nacht dauern, und wenig Schlaf.
Ex-VP-Vizekanzler und Finanzminister Josef Pröll – in der Euro-Krise haben gerade Finanzminister den herausforderndsten Job – erlitt nach einem Flug von China im März 2011 einen Lungeninfarkt und trat dann zurück.
Ex-SPÖ-Kanzler Viktor Klima und Ex-SP-Finanzminister Fritz Edlinger erlitten im Wahlkampf 1999 Schwächeanfälle. Viele Politiker können terminbedingt etwa grippale Infekte nicht auskurieren. Grünen-Landesrat Rudi Anschober zog sich vergangenes Jahr für sechs Monate wegen eines Burnouts zurück.