Offiziell bemühten sich SP-Kanzler Faymann und VP-Vize Pröll um bessere Stimmung. In ÖSTERREICH attackiert Ministerin Bures nun die VP.
Offiziell bemühten sich SP-Bundeskanzler Werner Faymann und der schwarze Vizekanzler Josef Pröll - mehr schlecht, denn recht - wieder Harmonie zu mimen. Hinter den verschlossenen Türen des Ministerrats blieben die rot-schwarzen Fronten freilich weiter hart.
Aber zumindest wollte sich die Regierung darauf einigen den „Krieg der Worte“, der seit der Burgenland-Wahl tobte, zu entschärfen. Pröll hatte der SPÖ ja via ÖSTERREICH vorgeworfen mit ihrem „Populismus an die Wand gefahren“ zu sein. Faymann versuchte daraufhin via Serien-Interviews mit Attacken gegen Pröll zu kontern.
Ab gestern sollten die Verbalinjurien jedenfalls wieder vergessen sein. Dafür ist freilich bereits zu viel Porzellan zerschlagen worden. Nachdem sich Teile der ÖVP in den vergangenen Tagen konsequent auf SP-Infrastrukturministerin Doris Bures eingeschossen hatten, kontert die Vertraute von Werner Faymann nun erstmals und sehr deutlich: In ÖSTERREICH wirft sie Josef Pröll „verantwortungsloses Vorgehen“ (siehe unten) vor.
Doris Bures ‚appelliert‘ an ÖVP: ‚Wieder arbeiten‘
Doris
Bures „appelliert an die ÖVP ihre destruktive Politik zu beenden und an den
Arbeitstisch zurückzukehren.“ Dass sich das Klima innerhalb der Koalition in
den kommenden Wochen verbessert, ist nicht anzunehmen. Faymann bereitet sich
bereits auf den SP-Parteitag am 12. Juni vor. Dort, in der Pyramide in
Vösendorf, muss er seine verunsicherte Basis mittels „Klassenkampf“-Parolen
wieder beruhigen.
Pröll wiederum will sich als der „Sparmeister der Nation“ profilieren, der in der Regierung „die Linie vorgibt“. Und so werden die rot-schwarzen Minister eben eifrig weiter streiten - so wie die Chefs eben...
ÖSTERREICH: VP-Chef Josef Pröll hat Ihnen in der ÖBB
Postenschacher vorgeworfen und gemeint Sie würden die Bundesbahn als
SP-Vorfeldorganisation betrachten. Tun Sie das?
ÖSTERREICH: Wieso?
ÖSTERREICH: Sie müssen auch stark sparen.
ÖSTERREICH: Pröll meinte die SPÖ sei im Burgenland mit
Populismus an die Wand gefahren. Interview: Isabelle Daniel |