Der FPÖ-Spitzenkandidat bereitet sich auf die nächste Runde vor.
Am 22. Mai steigt der Showdown um die Hofburg: FPÖ-Kandidat Norbert Hofer gegen den grünen Alexander Van der Bellen. Die Zuversicht im Lager der FPÖ ist groß, als Sieger aus dem Duell hervorzugehen. Deswegen kündigt Hofer an: "Ich werde meinen Weg genauso weitergehen."
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Hofer will seiner Linie treu bleiben und setzt auch in den kommenden vier Wochen auf die altbekannten Themen: "Ich werde, was den Inhalt anbelangt, natürlich keine neue Strategie verfolgen. Weil man wurde ja gewählt, weil man gewisse Themen vertritt."
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Drängen auf Ausbau der direkten Demokratie
Dieser Punkt würde ihn klar von Alexander Van der Bellen unterscheiden. Denn dieser habe in der Vergangenheit erklärt, "dass er kein Freund der direkten Demokratie ist", so der FPÖ-Kandidat. -
Ablehnung des Freihandelsabkommens TTIP
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Sicherheit
Zwar gebe es jetzt mehr Geld für das Bundesheer, das sei aber zu wenig - es brauche eine Erhöhung auf ein Prozent des BIP, erneuerte er seine Forderung. -
Amtsverständnis im Mttelpunkt
Er werde demokratische Wahlergebnisse "auf jeden Fall" anerkennen. "Es wird die stärkste Partei von mir den Auftrag zur Regierungsbildung bekommen", sagte er - und übte erneut Kritik an Van der Bellens Zweifel, derartiges bei einem FPÖ-Erfolg zu tun. Gleichzeitig betonte Hofer seine Bereitschaft, die Regierung im Fall des Falles zu entlassen.
Hofer gab sich bei seinem Auftritt einmal mehr äußerst verbindlich. "Ich möchte vermeiden (...), dass in diesem Wahlkampf, wo zwei Persönlichkeiten mit unterschiedlicher Geschichte aufeinanderstoßen, die Leute glauben, dass es zu einer Spaltung kommen muss. Das ist unsinnig", sagte er. Er habe beispielsweise gehört, dass es Kaffeehausbesitzer gibt, die freiheitliche Wähler nicht hineinlassen. "So etwas hatten wir schon einmal, das brauchen wird nicht." Sein Ziel sei es, Österreich zu einen - "und wenn ich gewählt werde, ein guter Präsident für alle Österreicher zu sein."
Thema Flüchtlinge ausgespart
Das Thema Flüchtlinge sparte Hofer weitgehend aus. Gefragt nach den Grenzkontrollen an der Brenner-Grenze zu Italien sagte Hofer, er habe keine Freude damit, "aber wir haben keine andere Möglichkeiten". Man müsse nun alles daran setzen, dass die Schengen-Außengrenzen gesichert werden - "damit die vorübergehenden Maßnahmen wieder ausgesetzt werden können". Auf das Elend der Flüchtlinge angesprochen sagte Hofer, man müsse beachten, dass in Österreich nur etwa 20 Prozent der Betroffenen "echte Flüchtlinge" seien - "außerdem durchqueren sie viele sichere Länder". Daher müsse man durch rasche Verfahren klären, wer Recht auf Asyl hat. Auch sprach Hofer die zuletzt publik gewordenen Fälle von Vergewaltigungen durch Flüchtlinge an: "Wenn jemand so etwas tut, dann hat er sein Recht auf Asyl verwirkt."
Etwas schärfer legte Parteichef Heinz-Christian Strache sein Resümee des bisherigen Wahlganges an. Kritik ernteten etwa Meinungsforscher, aber auch die Medien, die mit ihrer Einschätzung zu Hofers Chancen zu Beginn der Kampagne völlig danebengelegen seien. In der Frage der Grenzkontrollen am Brenner sieht Strache Italien gefordert: "Es ist die Verantwortung Roms. Wenn Rom dem nicht nachkommt, sind wir gezwungen zu handeln."