FP-Kandidat Mölzer sagt Termine ab. Noch will der Blaue aber nicht zurücktreten...
In der FPÖ ist wegen der rassistischen Äußerungen von FPÖ-EU-Spitzenkandidat Andreas Mölzer Feuer am Dach: Mölzer hatte die EU mit dem NS-Reich verglichen, die Europäische Union als „Negerkonglomerat“ bezeichnet und unter Pseudonym Fußballer David Alaba rassistisch diffamiert. Das wird nun offenbar selbst für FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache zu viel.
In einer geheimen Sitzung vor wenigen Tagen soll die blaue Spitze versucht haben, Mölzer vom freiwilligen Rückzug vor der EU-Wahl zu überzeugen. „Allen ist klar, dass es mit ihm nicht mehr geht“, sagt ein FPÖ-Mann ÖSTERREICH. Mölzer selbst will derzeit jedenfalls nicht gehen.
Alle übrigen Parlamentsparteien haben in seltener Eintracht bereits den Rücktritt des blauen Frontkandidaten gefordert. Auf Facebook wurde eine Gruppe gegründet, die das ebenfalls forciert und innerhalb kürzester Zeit über 5.500 Likes erhalten hat. Prominente, wie Schauspieler Harald Krassnitzer, unterstützen die Initiative.
Mölzer sagt Veranstaltungen ab, Liste noch offen
Noch hat die FPÖ jedenfalls nicht ihre EU-Kandidatenliste abgegeben. Bis 11. April muss diese in der Bundeswahlbehörde einlangen. „Wir könnten ihn noch von der Liste streichen“, sagt ein FPÖ-Mann. Die FPÖ möchte offenbar statt Mölzer Harald Vilimsky zur Nummer eins machen. Mölzer hat bereits einige Termine abgesagt: Statt ihm wird etwa am kommenden Montag Vilimsky an der Diskussion „EU-Stimmung in Österreich und Frankreich“ in der Nationalbank mit den anderen EU-Spitzenkandidaten diskutieren.
Heute wird zudem Vilimsky statt Mölzer eine Pressekonferenz mit den „Jungen EU-Rechten“ abhalten. Ein spannender Machtkampf.