FP-EU-Abgeordneter: Sagte nicht "Negerkonglomerat", sondern "nekrophiles Konglomerat".
Andreas Mölzer, FPÖ-Spitzenkandidat für die EU-Wahl, soll bei einer Veranstaltung im Februar in Wien die EU mit dem Dritten Reich verglichen haben. Die EU sei doch eine Diktatur, habe er gesagt, dagegen sei "das Dritte Reich wahrscheinlich formlos und liberal" gewesen. Das berichtet die "Süddeutsche Zeitung" im aktuellen "Magazin".
Mölzer begründet seine Ansicht laut dem SZ-"Magazin" damit, dass es im Dritten Reich "sicher nicht so viele Regeln und Vorschriften, Gebote und Verbote" gegeben habe. Außerdem soll er gemeint haben, die EU müsse sich fragen, ob sie ein "Negerkonglomerat" sei, beherrscht von einer "Bande von Lobbyisten".
Mölzer bestritt gegenüber der APA einen Teil der ihm zugeschriebenen Zitate: "Negerkonglomerat" habe er nicht gesagt, erklärte er. Zum Vergleich mit dem "Dritten Reich" merkte er an, er habe ähnliches - bezogen auf die Überreglementierung und das "Alltagsleben" - schon mehrfach in Reden gesagt.
Anlass für Konsequenzen sieht Mölzer nicht. Er sage immer wieder, dass die EU mit ihrer Überreglementierung durch so viele - nämlich 130.000 - Verbote, Gebote und Vorschriften drohe, eine bürokratische Diktatur zu werden, im Vergleich mit der die totalitären Regime des 20. Jahrhunderts wie Nationalsozialismus oder Stalinismus im Alltagsleben direkt liberal erschienen. "Das betrifft in keinster Weise den menschenverachtenden totalitären Charakter dieser Regime", ergänzte Mölzer, sondern nur die Vielzahl der Alltags-Regulierungen.
Das Wort "Negerkonglomerat" habe er nicht verwendet. Er habe bei der Veranstaltung am 18. Februar von einem "nekrophilen Konglomerat" gesprochen, im Zusammenhang mit der überalterten kinderlosen Gesellschaft.
Karas: "Wolf im Schafspelz"
ÖVP-EU-Spitzenkandidat Othmar Karas reagierte auf Mölzers Sager mit scharfen Worten: "Einmal mehr hat Andreas Mölzer dokumentiert, dass er – was die NS-Zeit betrifft – ein Wolf im Schafspelz ist. Solche Wortmeldungen disqualifizieren Mölzer und Gleichgesinnte für das Europäische Parlament", so Karas in einer Aussendung am Freitagabend.