Statt Team Stronach
Monika Lindner wird freie Mandatarin
14.10.2013
Die Ex-Generaldirektorin wird nicht zu einem anderen Klub wechseln.
Die frühere ORF-Generaldirektorin Monika Lindner
wird in den Nationalrat einziehen – und zwar als „freie“ Abgeordnete. Im Büro von Nationalratspräsidentin Barbara Prammer (SPÖ) bestätigte man diesen Schritt: Lindner habe die Präsidentin über ihre Entscheidung schriftlich informiert, hieß es.
Die ehemalige ORF-Chefin hatte bei der Wahl auf der Liste des Team Stronach kandidiert. Sie kündigte der neuen Partei aber bereits Tage nach ihrer Nominierung die Gefolgschaft auf, nachdem der damalige Stronach-Klubchef Robert Lugar sie als „Speerspitze“ gegen den ORF und Raiffeisen bezeichnet hatte. Laut "TT" wollte die gebürtige Tirolerin die Bundeswahlbehörde und das Team Stronach noch am Montag von dieser Entscheidung informieren.
Kein Wechsel zu anderem Klub
Einen Wechsel in einen anderen Klub wird es laut Lindner, die bereits in ihrer Amtszeit als ORF-Chefin als ÖVP-nahe galt, nicht geben. Sie habe sich nicht um Aufnahme bemüht, auch seitens der Partei habe es keine Versuche gegeben, sie in den schwarzen Klub zu holen. „So geht’s nicht, dass man ein Mandat nimmt und dann sagt Adieu und woanders hingeht. Das hielte ich nicht für sehr ehrenhaft", sagte sie gegenüber der "TT". Es sei eine "schwierige Entscheidung" gewesen, "weil ich nicht auf unehrliche Weise ein Mandat an mich reißen wollte. Aber meine Rechtfertigung beziehe ich daraus, dass als freie Abgeordnete ja auch Anträge des Teams Stronach unterstützen kann, wenn ich sie für richtig halte.“
Der Einstieg in die Politik sei schon länger ihr Wunsch gewesen, erklärte Lindner. Sie habe das auch schon bald nach ihrem Ausscheiden aus dem ORF Ende 2006 bei der ÖVP deponiert – ohne Erfolg. Dann sei das Angebot von Frank Stronach gekommen. Das Programm der Partei habe sie als Alternative gesehen, „um den Stillstand dieser zwei Großparteien“ zu beenden, sagte sie der "TT". Nach den Aussagen von Lugar habe sie aber nicht mehr mitkönnen, diese hätten sie "existenziell beschädigt".