Angeklagter: 'Habe ein Alkohol-Problem' - Urteil nicht rechtskräftig.
Graz. Ein Anruf in stark alkoholisiertem Zustand hat einen 52-Jährigen wegen schwerer Nötigung am Dienstag in Graz vor Gericht gebracht. Der Mann hatte nämlich im Juni am Telefon zum Neffen des burgenländischen Landeshauptmannes Hans Peter Doskozil (SPÖ) gesagt, er werde den Politiker und seine ganze Familie umbringen. Beim Prozess war der Angeklagte geständig, er wurde zu fünf Monaten Haft verurteilt.
Man könnte es als "b'soffene G'schicht" bezeichnen, hatte es sich doch um einen Anruf mit eher wirren Aussagen gehandelt. Da eine davon aber den Landeschef in Kombination mit einer Morddrohung betraf, nahm die Sache eine weit größere Form an, als sich der Angeklagte vorgestellt hatte, und rief auch das Bundesamt für Terrorismusbekämpfung und Verfassungsschutz (BVT) auf den Plan.
Meldete sich als Kommandant
Zunächst teilte der Beschuldigte Doskozils Neffen mit, er müsse wieder in die Kaserne Güssing einrücken. Dazu meldete er sich als Kommandant, was aber nicht so funktionierte. "Ich habe ihn gefragt, ob er weiß, warum ich vorzeitig abgerüstet habe, und er hat gesagt, weil ich eine blöde Sau bin", schilderte der Zeuge das Gespräch. Dann gab sich der Angeklagte als Mitarbeiter von Radio Steiermark aus und faselte etwas von einem Gewinnspiel, schließlich machte er dem jungen Mann noch homosexuelle Avancen.