Wien. Nein, in diesem Leben werden sie keine Freunde mehr , die FPÖ – und Wolfgang Ambros („Da Hofa“). Nachdem Fetzen zwischen der 66-jährigen Austopop-Legende und der FPÖ flogen, scheiterte auch ein von FPÖ-General Christian Hafenecker auf oe24.TV vorgeschlagenes Versöhnungstreffen samt „Gulasch und ein Seidl Bier unter Männern“.
ÖSTERREICH erreichte Ambros am Mittwoch zu Mittag telefonisch – und die Antwort war eindeutig: „Den einen Herrn von der FPÖ kenn‘ ich nicht einmal. Nein, es tut mir leid: Ich geh wirklich gern mit jedem auf ein Bier –mit denen aber nicht.“ Fazit. Das besungene „Gulasch und ein Seidel Bier“ ist hier kein „Lebenselixier“ jedenfalls nicht für eine Versöhnung.
Den Fehdehandschuh hatte Ambros der FPÖ in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung hingeworfen. In der FPÖ gebe es „viele braune Haufen“ so der Musiker.
Hafenecker nannte Ambros daraufhin „abgehalftert“ sein FPÖ-Kollege Harald Vilimsky einen „grantiger alter Mann“.
Autor: Günther Schröder
Manager warnt vor "Hass und Hetze"
Auch das Management von Wolfgang Ambros setzt sich zur Wehr gegen Angriffe seitens der FPÖ. "Herr Ambros bezog in den letzten 47 Jahren keine einzige staatliche Subvention", so Manager Peter Fröstl in einem offenen Brief an FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache. Durch "das politische Wirken Ihresgleichen" würden zudem "Hass und Hetze eine Aufschwung erleben".
Ambros spiele "jährlich ca. fünfzig bis achtzig Shows, und diese sind erfreulicherweise zum allergrößten Teil ausverkauft. Herr Ambros versteuert seine Einkünfte in Österreich - und finanziert damit gezwungenermaßen u.a. Leute wie Sie und Ihresgleichen. Seit Jahrzehnten. Soviel zu 'abgehalftert' und Unterstellungen wie 'Staatskünstler'", so Fröstl.
In einem Interview mit der "Süddeutschen Zeitung" hatte Ambros "viele braune Haufen in der FPÖ" geortet. Ihm werde "Angst und Bange", wenn er daran denke, "was die österreichische Regierung in den nächsten drei Jahren noch so alles anstellen wird". Daraufhin war er - ebenso wie Sängerkollege Rainhard Fendrich - von FPÖ-Generalsekretär Christian Hafenecker als "abgehalfterte Musiker" bezeichnet worden. Kritik von Künstlern, so Hafenecker, stamme "einzig vonseiten diverser 'Systemgünstlinge', die wohl im fortgeschrittenen Alter um ihre Altersvorsorge in Form von Aufträgen bangen müssen, denn der Lebenswandel in den 70er und 80er Jahren dürfte nicht viel übergelassen haben".
Anschließend hatte Hafenecker Ambros versöhnlich zu Bier und Gulasch eingeladen - eine Einladung, die nicht angenommen wurde. "Den einen Herrn von der FPÖ kenn' ich nicht einmal. Nein, es tut mir leid: Ich geh wirklich gern mit jedem auf ein Bier - mit denen aber nicht", sagte Ambros gegenüber "Österreich".
Morddrohung gegen Ambros
Sein Manager Peter Fröstl legte dem offenen Brief auch zwei Beispiele von Zusendungen an Ambros - via E-Mail und Postkarte - bei, in denen der Sänger wüst beschimpft ("Verrecken sollst du elendig!") und mit Verschwörungstheorien in Zusammenhang gebracht wird. Man habe die entsprechenden Botschaften an die Meldestelle des Innenministeriums weitergeleitet und hoffe, dass entsprechend reagiert werde.
SPÖ-Kultursprecher Thomas Drozda hatte zuvor bereits in einer Aussendung auf die Aufgabe der Kunst und von Künstlern, "die Gesellschaft zu reflektieren und kritisch zu hinterfragen" hingewiesen. "Dass die FPÖ damit prinzipiell nicht umgehen kann, ist evident und verweist auf eine problematische einschlägige Tradition." Auch die IG Autorinnen Autoren hatte sich "mit aller Entschiedenheit" hinter Ambros und Fendrich gestellt und die Äußerungen Hafeneckers als "gleichermaßen unappetitlich wie anmaßend" bezeichnet.