Schlammschlacht
Morddrohungen für Rosenkranz-Gegner
07.04.2010
Neonazis wollen Gegnern von Barbara Rosenkranz "das Licht ausblasen".
Der Kampf um die Hofburg artet zunehmend zur Schlammschlacht aus: Die FPÖ attackiert nun den amtierenden Bundespräsidenten Heinz Fischer, weil dieser 1989 aus Zorn über FP-Redner Siegfried Dillersberger im Parlament „Sieg Heil“ gerufen habe.
FP-General Herbert Kickl schäumt: „Das Bild eines roten Agitators und Provokateurs verfestigt sich.“
Fischers Wahlkampfleiter Stefan Bachleitner will das nicht auf seinem Kandidaten sitzen lassen: „Das sind groteske Vorwürfe. Der Zwischenruf war eindeutig gegen das NS-Gedankengut gerichtet und kann jetzt nicht ins Gegenteil verkehrt werden.“ Fischer habe den Blauen nur „den Spiegel vorhalten“ wollen. Zweieinhalb Wochen vor der Präsidentenwahl am 25. April kochen die Emotionen jedenfalls völlig über:
Für den Auftritt der umstrittenen blauen Kandidatin Barbara Rosenkranz in St. Pölten wurde jetzt von der FP eine Platzsperre durchgesetzt. Die Polizei musste schon bei zwei ihrer Auftritte einschreiten.
Neonazis wollen Kritikern „das Licht ausblasen“
Denn
die Lager von Fischer und Rosenkranz stehen sich immer unversöhnlicher
gegenüber:
Neonazis bedrohen auf einer Homepage jetzt prominente Gegner von Rosenkranz sogar mit Mord, sagt der grüne Mandatar Karl Öllinger. Er hat jetzt bei der Staatsanwaltschaft Wien Anzeige wegen des „Verdachts des Verstoßes gegen das Verbotsgesetz und wegen gefährlicher Drohung“ gegen diese Neonazis eingebracht.
ÖSTERREICH hatte schon zu Beginn des Wahlkampfs von der üblen antisemitischen Hetze gegen Fischer berichtet – auf Alpen-Donau wird „vor den Augen der tatenlosen Polizei“, so Öllinger, nicht mehr nur Fischer allein diffamiert:
Haider, Pluhar und Co. massiv bedroht
Jene Prominenten von André
Heller über Alfons Haider bis Erika Pluhar, die Ende März beim „Lichtertanz
gegen Rosenkranz“ auftraten, werden als „Schwuchteln, Juden und anderes
Geschmeiß“ tituliert – und bedroht. Während massiv für Rosenkranz geworben
wird: „Am 25. April stürzen wir das verlogene Judenschwein vom Thron“ –
gemeint ist Heinz Fischer.