Ausmusterung von Eklat überschattet. Bosnischer Soldat schüttelte Klaudia Tanner aus religiösen Gründen nicht die Hand.
Die Übernahme der neuen Offiziere in das österreichische Bundesheer ist jedes Jahr der feierliche Höhepunkt an der Theresianischen Militärakademie in Wr. Neustadt.
Obligatorischer Handschlag verweigert
Die heurige Ausmusterungsfeier wurde am Wochenende allerdings von einem Skandal überschattet, wie es in Bundesheerkreisen heißt und über den der Kurier zuerst berichtete. Einer der ausgemusterten Kadetten verweigerte Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) bei der militärisch-akademischen Feier den obligatorischen Handschlag.
Religiöse Gründe
Das Bundesheer bestätigte gegenüber oe24: "Der Bosnier entschuldigte sich im Vorfeld, dass er der Ministerin aus religiösen Gründen nicht die Hand geben will. Sie hat das nicht so gut aufgenommen und sich darüber aufgeregt."
Der Offizier aus Bosnien-Herzegowina wurde daraufhin von den restlichen Feierlichkeiten ausgeschlossen und erhielt auch keinen Akademiering.
Jährlich gibt es eine Handvoll Austauschsoldaten, die die Offiziersschule in Wr. Neustadt besuchen. Immerhin gab es ein versöhnliches Ende: Der Vize-Verteidigungsminister von Bosnien und Herzegowina, Slaven Galić, entschuldigte sich bei der Ministerin für die Entgleisung des Offiziers.