Wieder frei
Mutter Zeqaj stellte neuen Asylantrag
15.11.2007
Die Kosovarin wurde nach den Einvernahmen wieder auf freien FUß gesetzt. Durch den neuen Antrag kann sie vorerst nicht abgeschoben werden.
Safete Zeqaj aus Wieselburg (Bezirk Scheibbs) ist wieder frei. Am Mittwoch war die Kosovarin von Exekutivbeamten festgenommen und befragt worden. Nach Beendigung der Einvernahmen wurde die 39-Jährige aus der Schubhaft entlassen, weil sie einen neuen Asylantrag gestellt hat.
Buben bleiben verschwunden
Der neue Asylantrag wird jetzt
geprüft. Vorerst kann Safete nicht abgeschoben werden. Ihre beiden Söhne,
Denis und Haxhi (16 und 12 Jahre), sind wieder untergetaucht.
Die von der Abschiebung bedrohte Familie hatte sich am Mittwoch bei einer Pressekonferenz gestellt. Davor waren Safete und ihre beiden Söhne sieben Wochen untergetaucht. Unmittelbar nach dem Gang an die Öffentlichkeit wurde die Mutter von der Fremdenpolizei festgenommen. Der Aufenthaltsort der beiden Söhne ist unbekannt.
NÖ Grüne helfen
Unterstützt wird die Familie von den NÖ
Grünen. Landesgeschäftsführer Thomas Huber forderte ein humanitäres
Bleiberecht für die Frau und ihre Söhne. Im Falle einer Abschiebung kündigte
Huber an, alle rechtlichen Möglichkeiten ausschöpfen zu wollen.
Niederösterreichs ÖVP-Landeshauptmann Erwin Pröll erklärte am Mittwoch, ein Antrag auf humanitären Aufenthalt für die Familie sei seinerzeit "aus gewichtigen Gründen" abgelehnt worden, und deutete Straffälligkeit an.
Diakonie ortet Barbarei
Der Vorsitzende der Diakonie Österreich,
Michael Chalupka, verurteilt den "Druck" durch das
Innenministerium auf die Familien Zogaj und Zeqaj. Das sei der "humanitären
Tradition Österreichs nicht würdig. Barbarei darf nicht zur Normalität werden",
so Chalupka am Donnerstag.
Wenn Mütter verhaftet, ihre minderjährigen Söhne einem ungewissen Schicksal ausgesetzt werden, Arigona Zogajs Mutter nach einer "Rückkehrberatung" nervlich zusammenbricht und dadurch wieder traumatisiert wird, "dann kann nicht mehr von 'Normalität' im Umgang mit Menschen gesprochen werden, wie es das Innenministerium tut", kritisiert Chalupka.
Dass die Familie Zeqaj ihrem gewalttätigen Ehemann und Vater ausgeliefert werden solle, zeige ein merkwürdiges Verständnis von "Normalität".