Integration

Muzicant fordert PR-Kampagne pro Einwanderung

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Der Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG), Ariel Muzicant, fordert eine "entkrampftere Haltung" der Regierung in der Einwanderungsfrage.

"Hätten wir nicht die kontrollierte Zuwanderung, dann würden wir wahrscheinlich unsere Krankenhäuser, unsere Pflegeheime zusperren und alle Bautätigkeiten einstellen können", so Muzicant. Als ersten Schritt kann er sich eine PR-Kampagne durch die Regierung vorstellen. "Man müsste endlich einmal herausgehen an die Öffentlichkeit und in einer entsprechenden PR-Kampagne die Österreicher informieren: Was bringen uns die Ausländer?"

Vorteile der kontrollierten Einwanderung
"Wir sind alle der Meinung, dass im Fremdenrecht das Zerreißen von Familien aufhören muss", so Muzicant zur derzeitigen Praxis in der Ausländerpolitik. Gerade in Fragen des Asyls könne man sich den Luxus leisten, im Bereich der humanitären Lösungen die Zahl einfach größer zu machen. Hier müsse die Republik einen Paradigmenwechsel durchführen und der Bevölkerung klarmachen, "welche unglaublichen Vorteile unser Land und unsere Bevölkerung durch eine kontrollierte Einwanderung haben".

Einstellung der Bevölkerung ändern
Muzicant fordert die Regierung auf, aus der Defensive zu gehen. Derzeit herrsche die Einstellung in der Bevölkerung, dass es sich bei Einwanderern grundsätzlich um Kriminelle handle und um eine Belastung. "Österreich verdankt das Wachstum des Bruttonationalprodukts der Osterweiterung." Auch die "ganze Konjunktur wäre beim Teufel", gebe es keine kontrollierte Zuwanderung.

"Respekt vor dem Anderssein"
"Grundsätzlich ist die Frage der Integration nicht eine Frage der Assimilation, sondern eine Frage des Respekts der anderen", meint der IKG-Präsident. "Wenn Sie eine Bevölkerungsminderheit integrieren wollen, müssen Sie sie zuerst in ihrer Eigenheit stärken. Wenn Sie also wollen, dass die Muslime wirklich gute Österreicher werden, dann geben Sie ihnen doch die Chance, sich als Muslime zu organisieren, ihre Kultur und ihre Religion zu pflegen." Aus einer Position der gestärkten Identität könne man dann auch eine österreichische Identität entwickeln "und gemeinsam mit den anderen Österreichern eine Bevölkerung bilden". Zusatz: "Aber dazu bedarf es des Respekts vor dem Anderssein."

"Österreich ist nicht Deutschland"
Muzicant ist sich sicher: "Solange man versucht, Minderheiten zur Assimilation zu zwingen, wird man genau den gegenteiligen Effekt haben. Man wird sie in ein Ghetto stoßen und man wird sie dazu bringen, nicht volle Mitglieder der österreichischen Gesellschaft zu werden." und er stellt sich die Frage: "Warum darf es nicht Österreicher mit Kopftuch geben? Nur weil irgendjemand erklärt hat, dass es nicht den deutschen Werten entspricht? Quatsch! All jene, die Österreich zu einem rein deutschen Land machen wollen, die sollten die Koffer packen und nach Deutschland gehen. Denn Österreich ist Österreich, Gott sei Dank, und nicht Deutschland."

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