Ein aufmerksamer Vater aus dem Bezirk Innsbruck-Land bemerkte, dass die Bildschirmzeit seines Sohnes in den Freistunden an der Schule in die Höhe schnellte. Wie sich herausstellte, konnte sein Sohn problemlos Gewaltspiele auf seinem Schultablet spielen.
Alois Klingler, Vater aus dem Bezirk Innsbruck-Land, bemerkte, dass sein Sohn gewalttätige Spiele auf seinem Schul-iPad installiert hatte. "Das war ausschlaggebend dafür, dass wir weiter gesucht und geschaut haben, auf welche Medien und Webseiten in der Schule mit dem Gerät Zugriff gestattet wurde", erzählte Klingler dem ORF Tirol.
Das Spiel - darin bekämpfen, verletzen und köpfen sich menschenähnliche Gestalten - ist eigentlich für Jugendliche ab 16 Jahren vorgesehen. Der aufmerksame Vater sperrte schließlich die Spiele und führte ein erklärendes Gespräch mit seinem Sohn. „Wir haben dann in der Bildschirmzeitbegrenzung für gewisse Webseiten festgelegt, dass er darauf nicht mehr zugreifen kann", so Klingler. Jedoch war sein elfjähriger Sohn damit in der Schule ausgeschlossen, da seine Mitschüler auch weiterhin solche Spiele spielen konnten.
Bildungsdirektion sperrt Spiele
Klingler meldete sich bei der Bildungsdirektion Tirol, welche jetzt vor Beginn des neuen Schuljahres noch reagierte. „Am Montag bei Schulstart ist die Kategorie Gambling auf dem zentralen DNS-Filter blockiert. Wir versuchen immer, bei Meldungen besorgter Eltern, vor allem wenn es um Sicherheit im Internet und um Kinderschutz geht, bestmögliche Lösungen zu finden", erklärte der zuständige Fachinspektor für Informatik an der Bildungsdirektion Tirol, Helmut Hammerl, gegenüber ORF Tirol. Gewalt - in welcher Form auch immer - habe an Schulen keinen Platz, so Hammerl.
Allerdings sind nun alle Spiele auf den Schultablets gesperrt worden. Damit können zwar Gewaltspiele nicht mehr heruntergeladen werden, betroffen sind aber auch pädagogisch wertvolle Spiele, die im Unterricht nützlich sein könnten. Aus der Bildungsdirektion Tirol hieß es, man werde nun abwarten, wie die Tiroler Schulen auf die Umstellung reagieren und anschließend mit den Regionalleitern nach Lösungen suchen.