Das klare Ja im Nationalrat für die Impfpflicht sorgt für heftige Reaktionen.
Wien. 137 von 170 Abgeordneten stimmten am Donnerstag für die Impfpflicht. Dabei hatten alle „Ja-Parteien“ so ihre Probleme. Bei der ÖVP fehlte mit Gudrun Kugler eine angebliche Impfpflichtgegnerin, bei den Grünen ersparte sich Ewa Ernst-Dziedzic ihr Ja. Bei den Neos stimmten gleich drei Abgeordnete gegen die Impfpflicht.
Rotes Beben. Doch die meisten innerparteilichen Wickel gibt es in der SPÖ, wo mit dem Bau-Holz-Gewerkschafter Josef Muchitsch ein Polit-Schwergewicht gegen das Gesetz stimmte. Auch der aktuell Covid-erkrankte Steirer Max Lercher hätte dagegengestimmt, wäre er da gewesen. Dass SPÖ-Chefin Rendi-Wagner das Impfpflicht-Ja durchsetzte, sorgt für heftige Reaktionen:
Austritte. ÖSTERREICH liegen mehrere Austrittserklärungen sowohl aus der SPÖ als auch aus dem ÖGB vor, die Schreiben kommen aus der Steiermark und aus Niederösterreich. So schreibt ein Kapfenberger: „Es wurde jetzt ein Punkt überschritten, der für mich zu weit geht: Die Zustimmung zum Impfpflichtgesetz!“ Eine Frau schreibt, wegen der Impfpflicht „trete ich nach 46-jähriger Mitgliedschaft aus der Partei aus“.
In der SPÖ will man von Austrittswellen nichts wissen. „80 % der SPÖler sind für die Impfpflicht.“