Abstimmungsrebellen erschüttern Parteien
Nach Impfpflicht-Ja: Wut & Parteiaustritte aus der SPÖ
22.01.2022Das klare Ja im Nationalrat für die Impfpflicht sorgt für heftige Reaktionen.
Wien. 137 von 170 Abgeordneten stimmten am Donnerstag für die Impfpflicht. Dabei hatten alle „Ja-Parteien“ so ihre Probleme. Bei der ÖVP fehlte mit Gudrun Kugler eine angebliche Impfpflichtgegnerin, bei den Grünen ersparte sich Ewa Ernst-Dziedzic ihr Ja. Bei den Neos stimmten gleich drei Abgeordnete gegen die Impfpflicht.
Rotes Beben. Doch die meisten innerparteilichen Wickel gibt es in der SPÖ, wo mit dem Bau-Holz-Gewerkschafter Josef Muchitsch ein Polit-Schwergewicht gegen das Gesetz stimmte. Auch der aktuell Covid-erkrankte Steirer Max Lercher hätte dagegengestimmt, wäre er da gewesen. Dass SPÖ-Chefin Rendi-Wagner das Impfpflicht-Ja durchsetzte, sorgt für heftige Reaktionen:
Austritte. ÖSTERREICH liegen mehrere Austrittserklärungen sowohl aus der SPÖ als auch aus dem ÖGB vor, die Schreiben kommen aus der Steiermark und aus Niederösterreich. So schreibt ein Kapfenberger: „Es wurde jetzt ein Punkt überschritten, der für mich zu weit geht: Die Zustimmung zum Impfpflichtgesetz!“ Eine Frau schreibt, wegen der Impfpflicht „trete ich nach 46-jähriger Mitgliedschaft aus der Partei aus“.
In der SPÖ will man von Austrittswellen nichts wissen. „80 % der SPÖler sind für die Impfpflicht.“