Nach Rücktritt
Schüssel kassiert 15.600 Euro Pension
06.09.2011
Außerdem bekommt der Ex-Kanzler 200.000 Euro für seinen Atom-Job.
Eigentlich ist Wolfgang Schüssel ja längst in Pension. Genauer: in Frühpension. Seit 1. November 2008 (da war Schüssel 64) bezieht er seine Kanzlerpension von 14-mal 11.105 Euro brutto im Jahr.
Doch richtig gut geht es dem ÖVP-Spitzenmann (er verantwortet den Telekom-Skandal politisch) erst jetzt. Er scheidet aus seiner letzten Funktion als Nationalrat aus – und kann sich über eine Luxuspension freuen. Denn: Nach seinem Ausstieg erhält der Ex-Kanzler nun nämlich auch noch eine Pension für seine Zeit als Abgeordneter, so der Grüne Karl Öllinger. Es gibt zwar eine „Deckelung“ für Mehrfachbezüge – weil Schüssel aber ins alte Bezügegesetz fällt, streift er gesamt rund 15.600 Euro ein, wie ÖSTERREICH aus der Parlamentsdirektion erfuhr. Macht satte 218.400 Euro im Jahr.
„Setze mich bei RWE für erneuerbare Energie ein“
Aber das ist nicht alles: Denn „on top“ kommt noch Schüssels Job als Aufsichtsrat beim deutschen Energiekonzern RWE. Für den „Atom-Job“ bekam er 2010 rund 98.000 Euro. Die Summe wird sich in diesem Jahr wesentlich erhöhen, weil Schüssel seinen Job erst am 22. April 2010 angetreten hatte. 2011 bekommt er für ein volles Jahr bezahlt – je nach Konzerngewinn und Funktion bis zu 200.000 Euro im Jahr.
Obwohl RWE in Deutschland fünf Atomkraftwerke betreibt, will Schüssel den Job weiter ausüben. „Der Atomstromanteil bei RWE liegt mit 26 Prozent unterm Schnitt. Ich setze mich dort für Investitionen in erneuerbare Energie ein“, so Schüssel trotzig am Montag, als er seinen Rücktritt bekannt gab.
Zusätzlich Anspruch auf Angestellten-Pension
Zu guter Letzt hat Schüssel noch Anspruch auf eine ganz normale ASVG-Rente aus seiner Zeit als Generalsekretär des Österreichischen Wirtschaftsbundes seit 1975. Insider schätzen diese Pension auf rund 1.800 Euro, mal 14 macht das 25.200 Euro im Jahr.
Insgesamt kassiert Schüssel somit 341.600 Euro im Jahr – oder umgerechnet 28.500 Euro pro Monat.