Telekom-Gelder

Nächste 
Anklage 
gegen 
Graf Ali

Teilen

Lobbyist Mensdorff-Pouilly soll Geld bekommen haben, um ­Ministerium zu beeinflussen.

Schlechte Nachrichten für Graf Ali: Der Lobbyist Alfons Mensdorff-Pouilly soll zusammen mit Ex-Telekom-Chef Rudolf Fischer wegen Untreue angeklagt werden. Am Montag wurde die Anklageschrift von der Staatsanwaltschaft präsentiert, sie ist aber noch nicht rechtskräftig. Die Beschuldigten können noch Einspruch dagegen einlegen. Brisant: Grünes Licht für die Anklage gab nicht Justizminister Wolfgang Brandstetter sondern sein Weisenrat. Der Minister hatte als Verteidiger seinerzeit Fischer beraten und gilt als befangen.

Telekom soll für Auftrag Geld gezahlt haben
Es geht um viel Geld: Die Staatsanwaltschaft wirft dem ehemaligen Telekom-Festnetzvorstand Fischer und dem Lobbyisten Mensdorff-Pouilly im Zusammenhang mit dem Blaulichtfunk-Projekt Tetron Korruption vor. Insgesamt geht es um 4,4 Millionen Euro, die geflossen sein sollen.

Der damalige Innenminister Ernst Strasser (ÖVP) hatte 2003 die Auftragsvergabe für den neuen Blaulichtfunk an das Mastertalk-Konsortium storniert. Zum Zug kam dann ein Konsortium aus Motorola, Alcatel und Telekom Austria.

Vor dem Schwenk hatte dieses Konsortium laut Anklage 4,4 Millionen Euro an den VP-nahen Lobbyisten gezahlt. 1,1 Millionen allein kamen von der Telekom. Mensdorff hatte Mitarbeiter von Strasser mehrfach auf Jagdausflüge eingeladen.

Graf Ali streitet jede 
Verantwortung ab
Mensdorff-Pouilly und Fischer haben sämtliche Vorwürfe immer abgestritten. Ob Einspruch gegen die Anklage eingebracht wird, ist noch offen. Für alle erwähnten gilt die Unschuldsvermutung.

(pli)

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.

U-Ausschuss in Wien: Wer aller diese Woche kommt - Mensdorff, Beyrer, Meischberger, Rumpold

Wird am Donnerstag Nachmittag erwartet: Erika Rumpold...

...ihr Ex-Mann G. Rumpold ist vor ihr dran: Bei den beiden geht es etwa um eine im Ausschuss aufgetauchte Aktennotiz des Finanzamtes Wien 1/23, die nahe legt, dass die Telekom über eine Rumpold-Firma den EU-Wahlkampf der FPÖ im Jahr 2004 gesponsert haben könnte

Den Auftakt macht Mittwochfrüh Beyrer, der als Aufsichtsratsvorsitzender der Telekom Austria für die Aufklärung der Parteienfinanzierungs- und Korruptionsaffäre im teilstaatlichen Konzern zuständig ist. In die Kritik geriet der jetzige ÖIAG-Chef zuletzt, weil er in seiner Zeit als Generalsekretär der Industriellenvereinigung (IV) auf Einladung der Telekom bzw. von Mensdorff-Pouilly an Jagdausflügen teilgenommen hatte.

Am Mittwoch ist dann auch "Graf Ali" im Zeugenstand: Er wird zu seiner Rolle als Organisator von Jagdveranstaltungen befragt, die "offensichtlich zur Anbahnung von Korruption gedient haben", wie BZÖ-Abgeordneter Stefan Petzner meinte.

Ebenfalls am Mittwoch dran ist der Christgewerkschafter Alfred Gajdosik. Hier geht es um Geldflüsse der Telekom an die FCG, die laut Petzner in E-Mails und Akten aufscheinen.

Geladen ist weiters am Donnerstag Meischberger, er soll über den Telekom-Lobbyisten Peter Hochegger Aufträge für die Telekom ausgeführt haben. Allein bei einem Projekt geht es angeblich um rund 100.000 Euro.

Zweiter Prozesstag gegen Graf Ali

OE24 Logo
Es gibt neue Nachrichten