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Nächste Familie muss zurück in Kosovo

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Die Zogajs sind kein Einzelfall. Auch diese Eltern und ihre vier Kinder sind "super" integriert. Trotzdem müssen sie das Burgenland verlassen.

Die Familie Familie Zogaj ist kein Einzelfall: Im südburgenländischen Wolfau (Bezirk Oberwart) steht die Abschiebung einer gut integrierten Familie unmittelbar bevor - die Familie G. muss zurück in den Kosovo. Vergangenen Donnerstag ist ein Informationsschreiben der Bezirkshauptmannschaft eingelangt, bestätigte Rainer Klien von SOS Mitmensch. "Darin steht quasi: Es ist alles vorbei, ihr müsst die Koffer packen", so ein aufgebrachter Klien am Montag.

Seit 6 Jahren im Burgenland
Die Familie, Mutter, Vater, deren zwei Töchter und zwei Söhne im Alter von fünf bis 16 Jahren, leben seit 2004 im Burgenland. Sie sind laut Klien "super integriert". Der Älteste hat bereits eine Zusage für eine Lehrstelle, der Vater freut sich ebenfalls über ein Jobangebot, das er annehmen würde, dürfte er einer ordentlichen Arbeit auch gesetzlich nachgehen. Zu den Nachbarn und den anderen Gemeindemitgliedern bestehe ein gutes Verhältnis, auch in den örtlichen Vereinen sei man integriert, erzählt Klien.

Schon morgen könnte Polizei kommen
Nun ist die drohende Abschiebung traurige Gewissheit. "Die Abschiebung selbst ist seit Jänner bekannt. Nun weiß die Familie einfach nur, dass es in den nächsten Wochen so weit sein wird", so Klien. Sollte sich die Familie gegen eine freiwillige Ausreise aus Österreich entscheiden - dazu habe Klien "dringend geraten" - kann es sein, "dass morgen schon die Polizei vor der Haustür steht und die Familie holt". Andernfalls, also wenn die Familie freiwillig geht, würde man nun zwei bis drei Monate Zeit gewinnen, um die Ausreise und die Wohnungsauflösung zu organisieren.

Beschwerde beim Verfassungsgerichtshof
Die Entscheidung, ob sie freiwillig gehen werden oder den Ausreisezeitpunkt der österreichischen Bürokratie überlassen wollen, wird die Familie diese Woche treffen, sagt Klien. Eine Beschwerde beim Verfassungsgerichtshof ist derzeit noch am Laufen. Diese hat laut Klien aber keinerlei Einfluss auf die Abschiebung der Familie. "Die Entscheidung muss die Familie im Ausland abwarten."

Die Möglichkeit mittels Visum oder Schülervisum wieder in die "wirkliche Heimat, ins Burgenland" zurückzukehren, ist für Klien nicht relevant. "Ob das realistisch ist, das ist eine andere Frage. Wäre es so, dann müsste man das Ehepaar und die vier Kinder nicht zuerst abschieben und dann wieder herholen. Hier entstehen ja auch Kosten", so Klien.

Der Fall der Familie hatte bereits im März 2009 für Schlagzeilen gesorgt. Damals war bekanntgeworden, dass die Familie gegen die Abschiebung kämpft. Auch der burgenländische Landtag beschäftigte sich im November mit dem Fall: SPÖ und ÖVP hatten einen Antrag der Grünen auf Bleiberecht für die von der Abschiebung bedrohte kosovarische Famile G. abgeschmettert.

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