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Erste Hochrechnung

Historischer Wahl-Triumph für FPÖ-Kickl

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Die FPÖ erreicht zum ersten Mal bei einer Nationalratswahl laut erster Hochrechnung den 1. Platz (29,1 Prozent). Das ist nicht nur zum ersten Mal Platz eins bei einer Nationalratswahl, sondern auch das beste Ergebnis überhaupt. Kickl übertrifft damit Haider und sein Ergebnis 1999. 

Die Wahllokale haben geschlossen und es liegt die erste Hochrechnung vor. Die Blauen kratzen an 30 Prozent, holen sich in der ersten Hochrechnung 29,1 %. Herbert Kickl und die FPÖ feiern einen historischen Erfolg. Zum ersten Mal in der Zweiten Republik kommen die Freiheitlichen auf Platz 1 bei einer Nationalratswahl. Die Blauen schreiben damit Geschichte.

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© fuhrich
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Besser als Haider

Kickl gelingt, was seinen Vorgängern Haider und Strache noch verwehrt geblieben ist. ÖVP und SPÖ konnten die FPÖ im Wahlkampf nicht mehr abfangen. Konstant über mehr als ein Jahr hat die FPÖ alle Umfragen angeführt. Jetzt scheint die Partei nach der ersten Hochrechnung die Umfrage-Werte ins Ziel bringen zu können. Zum Vergleich: Haider holte 1999 genau 26,91 Prozent.

FPÖ-Manager Schnedlitz: "Österreicher sind die Gewinner" 

Der freiheitlich Generalsekretär Schnedlitz kommentiert das blaue Ergebnis: "Der Abend ist noch jung. Noch kein Ergebnis ist da. Es war ein klarer Weg mit Herbert Kickl. Analyse in den anderen Parteizentralen wird den Weg mit weisen, wie es jetzt weitergeht. Wir haben einen Wahlkampf gemacht, wie Herbert Kickl wirklich ist. Es gab eine Veränderung in der Wahrnehmung von Herbert Kickl. Die Menschen haben ihn so kennengelernt, wie er wirklich ist. Es war eine große Bewegung, die Kickl anführt."

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Weg zum „Volkskanzler“

Kickl führte einen Kanzler-Wahlkampf, in seinen Worten einen "Volkskanzlerwahlkampf". Sein Ziel: Am Ballhausplatz einziehen und die ÖVP um Karl Nehammer im Kanzleramt ablösen. Ob Kickl jetzt wirklich Kanzler werden kann, bleibt fraglich. Alle Parteien haben eine Koalition mit Kickl ausgeschlossen. Dass Bundespräsident Alexander Van der Bellen den ehemaligen Innenminister mit der Regierungsbildung beauftragen bzw. in Folge angeloben wird, scheint zweifelhaft.

Keiner will mit den Blauen

Eine Regierung mit der FPÖ haben SPÖ, Grüne und NEOS vor der Wahl kategorisch ausgeschlossen. Grünen-Chef Werner Kogler und SPÖ-Chef Andreas Babler sprachen von einer "Brandmauer" gegen die FPÖ. Auch Beate Meinl-Reisinger von den NEOS schloss eine Zusammenarbeit mit den Freiheitlichen in einer Regierung kategorisch aus. Der amtierende Bundeskanzler Karl Nehammer und seine ÖVP haben nur Kickl, nicht die FPÖ als Regierungspartner ausgeschlossen.

Geschichte von Schwarz-Blau

Auf Bundesebene gab es bereits zwei Mal eine schwarz-blaue Koalition - stets unter Führung der Volkspartei. Anfang der 2000er unter ÖVP-Kanzler Wolfgang Schüssel und dann 2017 unter Sebastian Kurz. Aktuell koalieren ÖVP und FPÖ in drei Bundesländern miteinander. Die Landeshauptleute Johanna Mikl-Leitner (Niederösterreich), Thomas Stelzer (Oberösterreich) und Wilfried Haslauer (Salzburg) regieren mit den Kickl-Stellvertretern Udo Landbauer, Manfred Haimbuchner und Marlene Svazek.

Das will Kickl anders machen

Dass Herbert Kickl selbst, wie weiland Jörg Haider, den Platz frei macht und selbst nicht in die Regierung geht, hat er wiederholt ausgeschlossen. Haiders Rückzug 1999/2000 nach Klagenfurt will und wird er als FPÖ-Chef wohl nicht nachmachen.

Kickls Themen

Herbert Kickl hat in seinem Wahlkampf auf einen Mix aus Themen gesetzt: eine Abrechnung mit der Corona-Politik der Regierung, das Sozial-Thema der Teuerung und - klassisch bei der FPÖ - eine rigide Ausländerpolitik. Kickls Erzählung "Wir gegen das System" scheint dabei aufgegangen zu sein. Er hat das Frustpotenzial in der Bevölkerung richtig gedeutet.

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