"Das, was vor der Wahl gesagt wurde, gilt auch nach der Wahl"
Innsbruck/Wien. Tirols Landeshauptmann Anton Mattle (ÖVP) bleibt auch nach der schweren Niederlage der Volkspartei bei der Nationalratswahl bei seinem "Nein" zu einer Koalition mit der FPÖ unter Wahlsieger und Parteiobmann Herbert Kickl. "Das, was vor der Wahl gesagt wurde, gilt auch nach der Wahl", sagte Mattle Montagabend nach einer Sitzung des ÖVP-Landesparteivorstandes in Innsbruck zur APA. Hier sei er ganz auf Linie mit ÖVP-Bundesparteiobmann und Bundeskanzler Karl Nehammer.
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Gefragt nach einer möglichen Zweierkoalition mit der SPÖ oder eine Dreiervariante unter Beiziehung der NEOS wollte sich Mattle vorerst nicht äußern. Vor der Nationalratswahl hatte sich der Tiroler Landeshauptmann mehrmals offen für eine Koalition mit den Sozialdemokraten ausgesprochen, aber auch von noch "tiefen Gräben" zu SPÖ-Chef Andreas Babler gesprochen.
Sitzung des ÖVP-Bundesparteivorstandes
Der Landeschef verwies zudem auf die Sitzung des ÖVP-Bundesparteivorstandes Dienstagvormittag in Wien. Deshalb machte sich Mattle Montagabend per Flugzeug - nach der Sitzung des schwarzen Tiroler Gremiums am Flughafen - gen Wien auf. Im Bundesgremium würde am Dienstag vor allem auch ein "Stimmungsbild" aus den Bundesländern abgegeben. Zudem ging der Tiroler ÖVP-Chef davon aus, dass ein "Zeitraster" hinsichtlich der nächsten Schritte erstellt werde.
Einmal mehr sprach Mattle von einem enttäuschenden bundesweiten ÖVP-Ergebnis, das auch in Tirol negativ aufgeschlagen habe. "Wir haben viele Stimmen verloren. Das ist schmerzhaft", so der Landeshauptmann. Nun sei "Demut notwendig". Mattle stellte sich aber erneut hinter Nehammer. Er unterstütze ihn, der Kanzler habe zudem "stark aufgeholt", spielte der Landeshauptmann auf Umfragewerte bei Übernahme von dessen Verantwortung als Regierungs- und Parteichef an.
Auch in Tirol verlor die Volkspartei massiv
Auch in Tirol verlor die Volkspartei massiv um rund 15 Prozentpunkte und kam - laut vorläufigem Endergebnis - mit 31,04 Prozent nur relativ knapp vor der FPÖ zu liegen. Auch das ausgegebene Ziel, das beste ÖVP-Bundesländerergebnis einzufahren, wurde verfehlt: Man fuhr das zweitbeste nach Salzburg ein. Seine Tiroler Landespartei sei aber "mit bei den besten ÖVP-Bundesländern" dabei und bei über 30 Prozent gelandet, so Mattle.