Die FPÖ hat derzeit einen Lauf - sie rennt von Umfrage-Rekord zu Umfrage-Rekord.
36 % - man muss schon fünf Jahre bis 2019 zurückgehen, um eine Partei zu finden, die in Umfragen oder Wahlen diese Marke geknackt hat. Zuletzt gelang das Sebastian Kurz mit der ÖVP, bei der Nationalratswahl 2019 waren es 37,5 %.
Nun, Herbert Kickls FPÖ ist nach Siegen auf Bundesebene sowie in der Steiermark aktuell fast ebenso stark wie seinerzeit Kurz, das zeigt die brandaktuelle Umfrage der Lazarsfeld Gesellschaft für oe24 (2.000 Befragte vom 2. bis 10. 12., max. Schwankung 2,2 %).
Klare Nr. 1. Aktuell berechnet die Lazarsfeld Gesellschaft für die FPÖ ein Plus von einem Prozentpunkt zur Vorwoche, obwohl - oder besser gesagt: weil die Kickl-Partei bei den laufenden Koalitionsverhandlungen außen vor ist und sich nicht mit Problemen wie dem Schnüren eines Sparpakets herumschlagen muss. Bei der Nationalratswahl hatten die Blauen den ersten Platz und 28,9 %. Das heißt, Kickl hat seit der Wahl um 7 (!) Prozentpunkte zugelegt.
FPÖ könnte Verfassungsgesetze blockieren
Was im Fall einer Neuwahl dramatische Auswirkungen hätte: Selbst wenn die Blauen von der Regierung weiter ferngehalten würden, könnten sie alle Verfassungsgesetze blockieren.
Fast alle Ampel-Verhandler im Tief
Diese Prozente müssen woher kommen - und da braucht man nicht lange zu suchen: Die ÖVP, die am Wahltag immerhin noch mit 26,3 % als Zweite durchs Ziel ging, hat derzeit nur noch 21 %, also 5 Punkte weniger. Das ist zwar ein kleines Plus zur Vorwoche (+1) - in der Gesamtbilanz aber ein veritabler Absturz jener Partei, die mit Karl Nehammer auch weitere fünf Jahre den Kanzler stellen will.
Und die SPÖ? Sie dümpelt mit nur 19 % gleich unter der psychologisch so wichtigen 20er-Marke herum. Am Wahltag waren es noch 21,1 gewesen - also auch bei Andreas Babler steht in der Bilanz ein sattes Minus unter dem Ergebnis.
Das hat jetzt mit den Neos auch die dritte Ampelpartei erwischt: 10 % bedeuten ein Minus von einem Punkt. Die Pinken liegen damit immerhin - knapp, aber doch - über ihrem Wahlergebnis von 9,1 %.
Die Grünen stagnieren indes bei 8 %, die KPÖ käme mit 3 % definitiv nicht in den Nationalrat.