7 Tage "Mahnwache"

Licht-Show am Burgtor: "Herbert Kickl hätte uns deportiert"

23.09.2024

Jüdische Studierende organisieren 7-tägige “Mahnwache gegen Volkskanzler & Kellernazis” am Burgtor. Redebeiträge von Elfriede Jelinek, Robert Schindel und anderen.

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© Ouriel Morgensztern/jöh
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Die Jüdischen österreichischen Hochschüler:innen (JöH) organisieren eine siebentägige Mahnwache "gegen die rechtsextreme FPÖ anlässlich der Nationalratswahlen 2024".

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Bereits in der Nacht auf Montag gab es die erste Licht-Projektion auf das Burgtor

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"Angst und Furcht"

Die JöH spricht davon, dass sie "Angst und Furcht" haben vor einem Volkskanzler am Heldenplatz.

"Die Partei der Kellernazis kündigt an, mit Herbert Kickl einen „Volkskanzler“ zu stellen - ein Titel, den sich einst Adolf Hitler verlieh. Die FPÖ wurde von überzeugten Nazis gegründet, ihre geistigen Nachfolger - antisemitische Burschenschafter, rechtsextreme Demagogen und organisierte Neofaschisten - verfolgen bis heute dasselbe Ziel: eine Politik des Hasses und der Spaltung, die letztlich allen Menschen in Österreich schadet", heißt es in einer Aussendung der jüdischen österreichischen Hochschüler:innen.

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"Historische und gegenwärtige Gefahr"  

Die Mahnwache soll demgemäß auf die "historische und gegenwärtige Gefahr aufmerksam machen, die von Volkskanzlern am Heldenplatz" ausgehe.

Für junge Jüdinnen und Juden ist jede Nationalratswahl mit Angst und Sorge verbunden, heißt es von den Organisatoren. Im Rahmen einer Videoinstallation wird in Form einer Frage und der Antwort visualisiert: „Hätte Herbert Kickl uns damals versteckt?“ und „Herbert Kickl hätte uns deportiert.“

Das ist links und rechts auf das Burgtor projiziert, vor dem Heldenplatz, für jeden deutlich sichtbar.

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Alon Ishay, Präsident der Jüdischen österreichischen Hochschüler:nnen (JöH) erklärt die Videoinstallation auf dem Burgtor: “Als junge Jüdinnen und Juden stellen wir uns oft die tragische Frage, wer uns während der NS-Zeit versteckt hätte. Beim FPÖ-Chef fällt die Antwort knapp und ernüchternd aus: Herbert Kickl hätte uns deportiert.“

Täglich ab 19:30 Uhr

Täglich ab 19:30 Uhr - bis zum Wahlsonntag - wird es Rede- und Textbeiträge von Autoren, Journalisten u.a. Personen des öffentlichen Lebens geben, wie etwa:

  •     Elfriede Jelinek, Autorin und Literaturnobelpreisträgerin
  •     Robert Schindel, Autor und Holocaust-Überlebender
  •     Ariel Muzicant, Präsident European Jewish Congress
  •     Doron Rabinovici, Autor und Historiker
  •     Julya Rabinowich, Autorin und Kolumnistin
  •     Eric Frey, Der Standard
  •     Claudia Prutscher, Vizepräsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde Wien
  •     Bini Guttmann, Exekutivrat World Jewish Congress

 Jeder, der an der Ringstraße am Burgtor vor dem Heldenplatz vorbeigeht, soll aufmerksam werden, so die Organisatoren.

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