Das ORF-Duell zwischen SPÖ-Chef Andreas Babler und Herbert Kickl wurde zu dem erwarteten Schlagabtausch - beide schenkten einander nichts.
Na immerhin haben die beiden einen Handshake am Ende nicht ausgeschlossen - doch davor flogen zwischen den Parteichefs von FPÖ und SPÖ die Fetzen. Hier die besten Sager:
Friedlich war es nur bei der Frage der Zusammenarbeit in der Hochwasser-Krise
- Babler: "Ja. Sicher muss es die geben. Wenn es wichtige Dinge und Naturkatastrophen gegeben hat. In Traiskirchen stimmt auch die FPÖ mit, wenn es gute Vorschläge gibt."
- Kickl: "Wir brauchen einen großen gemeinsamen Kraftakt. Bei der NR-Sitzung haben wir Anträge eingebracht, Ihre Abgeordneten haben unsere Anträge unterstützt und umgekehrt. Das würd ich gerne auch bei internationalen Konflikten sehen."
Kickl: "Zum Thema Retro sind Sie Meister"
- Kickl: "Das Klima ist kein statischer Prozess, jeder erkennt den Klimawandel an. Wir stellen uns anders als die Einheitspartei die Frage der Kosten-Nutzen-Relation. Österreich ist für 0,17 % des Welt-CO2-Ausstoßes zuständig. Was gefährden wir, um 0,17 % abzusenken? Wichtiger ist, einen wettbewerbsfähigen Standort zu haben. Sonst wandern die Unternehmen ab und in China wird mehr CO2 ausgestoßen. Und zur Renaturierung: Wir wollen keine EU-Planwirtschaft, die von Neo-Kommunisten ausgerollt wird."
- Babler: "Einheitspartei kenne ich nur eine, das sind ÖVP und FPÖ, die im Wirtschaftsprogramm gleich sind. Wir brauchen Renaturierung. Sie hören sich an wie ein Werbespot der ÖVP aus den 1960er Jahren. Das, was Sie sagen, ist Old School. Sie sind auf dem Retro-Kurs. Bei Ihnen verschläft Österreich die Transformation."
- Kickl: "Zum Thema Retro sind Sie Meister mit Ihren marxistischen Retro-Rezepten. Bei Ihnen hört man diesen Klassenkämpfer-Jargon heraus. Sie werden so keine Arbeitsplätze schaffen, wir brauchen engagierte Betriebe und billige Energie, denn die Unternehmen gehen dorthin, wo die Energie billig ist."
Babler: "Kickl will Milliardengeschenke für Unternehmer"
- Babler: "Herr Kickl ist weg, wenn es um Arbeitnehmer geht und hält viel von Milliardengeschenken für die Unternehmer. Und dann unterbricht er, wenn es unangenehm wird. Ich denke es aus Sicht der Arbeitnehmer, die jeden Morgen aufstehen. Die letzten drei KÖSt-Senkungen haben nicht mehr Investitionen gebracht. Sie denken nur an die Superreichen. Sie sind auf Arbeitgeberseite."
- Kickl: "Das ist ein absoluter Blödsinn, man muss die Sozialisten an ihren Taten messen. In Wien gibt es den real existierenden Sozialismus. Die Mieten im Gemeindebau sind in die Höhe geschossen. Die Gebühren steigen, sogar das Sterben ist teurer. Und auf der anderen Seite ist man sehr spendabel, man sieht das bei der Mindestsicherung in Wien, wo es 4.600 Euro Sozialhilfe für eine Asylfamilie gibt."
- Babler: "Gebühren in Wien sind am billigsten, in Salzburg, Innsbruck ist das Wohnen viel teurer. Typisch, wenn wir von Energiekosten reden, reden Sie von Asylwerbern."
Babler: "Sie sind brandgefährlich"
- Babler: "Man muss aufpassen, was da von der FPÖ kommt, man muss vorsichtig sein, wenn es um die Auflösung von Parlamenten geht oder um die Ausrufung des Notstandes. Das endet nicht beim Asyl. Man sieht, was in Polen und Ungarn passiert. Diese FPÖ ist eine Gefährdung der Demokratie. Den letzten Notstand hatten wir 1933, damals wurde das Parlament aufgelöst. Ich halte Sie für brandgefährlich, Sie werden das wegspielen."
Kickl: "Ihr marxistisch-leninistisches Weltbild"
- Kickl: "Ich weiß nicht, was der Herr Babler für ein Problem mit Demokratie hat. Vielleicht ein Grund ist Ihr marxistisch-leninistisches Weltbild. Sie sind ja gar nicht der SPÖ-Obmann, sondern haben ja mit der Wiener SP gegen die Parteibasis geputscht. Sie sind nicht in der Lage, Wahlergebnisse zu akzeptieren. Jetzt was zu den komischen Notstandsverordnungen: Sie selbst haben 2016 eine Notstandsverordnung beschlossen bei der Asyl-Höchstgrenze."
Babler hält Kickl die FPÖ-Verurteilungsliste vor
- Babler: "Das ist ein wirres Herumwerfen von Begriffen. Jeder, der sich mit Ihnen beschäftigt, sieht, dass Sie gefährlich sind. Die FPÖ ist ein Serientäter, wenn es um den Rechtsstaat geht. Das ist eine 1,80 m lange Liste von Verurteilungen von FPÖ-Politikern - von Verhetzung bis zur Körperverletzung. 1,80 m ist diese Liste lang."
Kickl: "Ihnen rinnt die Butter den Kopf herunter"
- Kickl: "Ihnen rinnt die Butter den Kopf herunter, Faymann war 2016 im Verdacht der Inseratenkorruption. Die Anklage hat sich in Luft aufgelöst."
Babler: "Sie haben die Maske fallen lassen."
- Babler: "Ich verteidige die unabhängige Justiz, diese Liste, die ich habe, beschäftigt sich mit Verurteilungen. Ich bin froh, dass Sie die Maske fallen haben lassen."
Kickl: "Stopp bei Asylanträgen"
- Kickl: "Das wäre Dublin, die Zuständigkeit liegt dort, wo der erste Kontakt mit den Behörden war. Wir werden einen Stopp beim Annehmen der Anträge machen. Der deutsche FDP-Chef hat gesagt, dann müssen wir über eine Änderung der Regelung."
Babler: "Sie wollen Recht brechen."
Babler: "Sie wollen wie ihre Kollegen in Ungarn und den Niederlanden Recht brechen. Der Herr Kickl will sich nicht an Gesetze halten."