Cyber-Bedrohung

Russen-Hacker gefährden die Nationalratswahl

27.09.2024

Jetzt werden die Sicherheitsvorkehrungen verschärft. Das Innenministerium, die Nachrichtenagentur APA und der ORF haben sich vor dem Wahltag abgestimmt.

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Innenministerium hat Notfall-Plan „in Schublade“.

„Putins Bären“ 

Die Russen-Hacker von NoName, auch bekannt als „Putins Bären“, legten auch am Freitag wieder Websites lahm, so waren etwa die Salzburger Nachrichten am Vormittag nicht erreichbar.

Zuvor klagten schon ÖVP, SPÖ, KPÖ, sowie Rechnungshof und Verteidigungsministerium über lahmgelegte Seiten, oe24 berichtete.

Geheim-Abstimmung

Das Innenministerium, die Nachrichtenagentur APA und der ORF haben sich jetzt vor dem Wahltag abgestimmt, wie man auf etwaige Hacker-Angriffe reagieren würde. „Wir haben einen Plan in der Schublade, wie die Auszählung ab 17Uhr kommuniziert wird“, heißt es aus dem Innenministerium zu oe24.

Die Wahl selbst werde rein analog durchgeführt, das schaffe Sicherheit. Falls die digitale Kommunikation zwischen Behörden und Medien gestört wird, könne man auch zum Telefon greifen.

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Internet-Verbrecher drohen

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Blick zurück auf turbulente Wahlabschluss-Woche

  • Am Freitag ist die Salzburger Nachrichten Website kurz nicht mehr erreichbar. Bleibende Schäden hinterlassen die DDoS-Überlastungsangriffe nicht, sie sind aber lästig.
  • Am Mittwochmorgen sind Dutzende Seiten offline. Verteidigungsministerium, Rechnungshof und viele weitere. Websites sind kurzfristig nicht erreichbar, sonst sind keine Schäden bekannt. 
  • Am Dienstag ist die KPÖ nicht mehr online.
  • Am Montag klagen ÖVP und SPÖ über DDoS-Attacken.

Hacker attackierten u.a. diese offizielle Websites

Ziele der Angriffe waren:

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Das AMS ist als Ziel angegeben, aber dort soll es keine Probleme gegeben haben. Die Website ist laut AMS-Sprecher ständig erreichbar gewiesen. Bei anderen Institutionen sah es anders aus.

Rechnungshof: "Keine Gefahr für unsere Arbeit"

Am Mittwoch war auch der Rechnungshof von den Hacker-Attacken betroffen, die Homepage der Prüfer offline. RH-Sprecher Christian Neuwirth gab sich gegenüber oe24 gelassen: „Es geht ausschließlich um die Homepage, die von den Angriffen betroffen ist, es besteht also keine Gefahr für unsere Arbeit, oder dass Daten gefährdet wären.“

 

Anzeige im Browser, wenn Website nicht besucht werden kann

Bundesheer: "Sicherheitssysteme laufen alle"

Der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Oberst Michael Bauer, erklärte oe24: „Beim Bundesheer ist nur die Website, sozusagen die Auslage, betroffen. Die Fabrik läuft weiter – sprich, alle Sicherheitssysteme funktionieren. Wir haben in sich geschlossene Systeme, die nicht am Internet hängen.“

Selbst wenn die Internet-Verbrecher Zugang zur Homepage erlangen sollten, könnten sie dort höchstens öffentlich präsentierte Infos ändern, „wie etwa das Datum vom Tag der Offenen Tür“, aber keine Sicherheitssysteme.

Website der Hofburg nicht betroffen

Noch online sind Innenministerium und Bundeskanzleramt sowie die Hofburg. Auch viele Ministerien sind noch online. Aber eben nicht alle.

Embacher: "Die Gruppe mobilisiert gerade alles was geht an Freiwilligen"

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IT-Sicherheitsexperte Stefan Embacher sagt: "Die Gruppe mobilisiert gerade alles was geht an Freiwilligen, um mehr Schlagkraft zu erzielen. Zum Beispiel im Baltikum: In Estland wurde ein Server gehackt. Damit wird mobilisiert und im Zuge dessen wurden IP-Adressen veröffentlicht, auf welche Angriffe durchgeführt werden sollen. Mit dem Wortlaut: 'Legt los Leute, zeigt, was ihr draufhabt! Ruhm für Russland.'"

Hackergruppe droht vor Wahlsonntag

Knapp 100.000 Leute werden von der Hackergruppe NoName angesprochen, sie sollen sich freiwillig oder im Austausch für Bezahlung mit Krypto-Währung an den Attacken beteiligen.  
 

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