Top-Fragen zur Wahl

Schicksalswahl lässt das Land beben

27.09.24, 23:02

Die Top-Fragen zur Wahl: Wird die FPÖ Nr. 1? ++ Wie knapp wird es? ++ Wer wird Kanzler? ++ Welche Koalition? ++ Wo entscheidet sich die Wahl?

Hochspannung. 6,35 Mio. Wahlberechtigte, knapp 10.000 Wahllokale und 183 zu vergebene Mandate im Parlament. Am Sonntag steigt die Nationalratswahl. So routiniert die Organisation abläuft, diesmal ist es eine Schicksalswahl, die Österreich umkrempeln könnte. oe24 erklärt, worum es diesmal geht.

➜ 1. Warum ist es eine Schicksalswahl? Erstmals in der 2. Republik hat eine andere Partei als ÖVP oder SPÖ die Chance, stärkste Partei zu werden. Erstmals könnte es mit der FPÖ von Herbert Kickl eine rechtspopulistische Partei sein, die einen völligen Umbau der Republik anstrebt. Zudem droht der ÖVP der größte Verlust ihrer Geschichte. Noch ein Rekord wird gebrochen: Noch nie hat eine Koalition so verloren wie es Türkis-Grün jetzt droht – rund 18 Punkte laut Umfragen.

➜ 2. Wer wird Nr. 1, und: Wie knapp wird es? „Arschknapp“. Wenn man den letzten Umfragen glauben darf, hat sich die ÖVP bis auf einen Prozentpunkt an die FPÖ Herbert Kickls herangepirscht. Noch im August war der Abstand bei 7 (!) Punkten gelegen. Ob es die ÖVP wirklich schafft, könnten wir möglicherweise erst Montag nach Wahlkartenauszählung erfahren. Wenn der Abstand kleiner ist als 0,6 Punkte, sind Hochrechnungen nicht genau genug.

➜ 3. Wer wird Kanzler? Mit Ausnahme von Schwarz-Blau 2000 stellte stets die mandatsstärkste Partei den Kanzler. Amtsinhaber Karl Nehammer hat aber gute Chancen, auch als Zweiter weiter am Ballhausplatz zu regieren. Grund ist, dass keine Partei – inklusive ÖVP – Herbert Kickl zum Kanzler machen will. Kann Kickl trotzdem Kanzler werden? Bei einem Absturz der ÖVP auf Platz 3 ist nicht ausgeschlossen, dass da umgedacht wird.

➜ 4. Welche Koalition regiert? Die Schicksalsfrage: Geht es nach rechts mit ÖVP und FPÖ – oder bleibt es Mitte-links mit ÖVP, SPÖ und Neos. Entscheiden wird das alleine die ÖVP.

➜ Wer entscheidet die Wahl? Vor einer Woche waren 11 % noch unentschlossen, also noch 700.000. Bei den Frauen waren es besonders viele, nämlich 18 %. Es entscheiden also die Frauen.

➜ Wo wird die Wahl entschieden? In den drei großen Ländern NÖ, OÖ und der Steiermark. Kann hier die ÖVP mobilisieren – oder räumt die FPÖ frühere türkise Wähler ab?