Aber: Koalitionen ohne die Blauen sind zusammen klar beliebter als alle möglichen FPÖ-geführten Regierungen.
Eine relative Mehrheit Österreicherinnen und Österreicher befürwortet eine Koalition aus FPÖ und ÖVP. In der aktuellen Lazarsfeld-Umfrage für oe24 (1.000 Befragte von 4. bis 5. 11., max. Schwankung 3,2 %) sind 28 % für Schwarz-Blau. Allerdings: Kurz nach der Wahl waren es schon mal 29 % gewesen.
Die derzeit wahrscheinlichste Variante – eine Dreier-Koalition aus ÖVP, SPÖ und den Neos – kommt demnach auf 24 %, 14 % sind für einen „Dreier“ mit den Grünen. 8 % treten für die – politisch völlig unrealistische – Variante von FPÖ und SPÖ ein, die immerhin eine knappe Mehrheit hätte. Die alte „Große Koalition“ würden nur 6 % befürworten, die hätte ebenfalls nur eine extrem knappe Mehrheit.
Mit FPÖ: 36 % - ohne FPÖ: 44 %.
Das bedeutet aber auch: Koalitionen mit FPÖ-Beteiligung werden insgesamt von 36 % der Wählerinnen und Wähler gewünscht, Koalitionen ohne FPÖ hingegen von 44 %. Die Partei von Herbert Kickl in einer Regierung – das wird also von einer klaren relativen Mehrheit abgelehnt.
Doch was wünschen sich die Partei-Fans im Detail?
67 % der FPÖler wollen Blau-Schwarz, aber nur 25 % der ÖVPler. Letztere tendieren aber zu 45 % zu ÖVP-SPÖ-Neos und zu 25 % zu Blau-Schwarz.
35 % der SPÖ-Wählerinnen und -Wähler wollen den Dreier mit den Neos, aber 30 % würden lieber die Grünen dazunehmen, was wieder bei den ÖVP-Fans nur 8 % hinter dem Ofen hervorlockt.
Dafür hätten 70 % der Grünen gerne ihre Partei in einer Dreierregierung. Und auch die Neos wollen 67 % ihre Partei in eine Regierung führen.