Die FPÖ hat bei der Nationalratswahl am Sonntag einen historischen Sieg eingefahren.
Laut dem in der Nacht vom Innenministerium veröffentlichten vorläufigen Gesamtergebnis kamen die Freiheitlichen auf 29,21 Prozent der Stimmen - und das mit einem Rekordplus von 13,04 Prozentpunkten. Die ÖVP erlitt ein Rekordminus (-10,98) und kam mit 26,48 Prozent auf Platz 2 vor der SPÖ, die bei 21,05 stagnierte. Die NEOS überholten mit 8,96 Prozent die Grünen, die bei 8,03 Prozent landeten.
Die kleinen Listen sind allesamt am Einzug in den Nationalrat gescheitert. Die Bierpartei kam im Sonntags-Ergebnis auf 1,99 Prozent, die KPÖ auf 2,35 Prozent, die Liste Madeleine Petrovic auf 0,57 und die Liste "Keine von denen" auf 0,56 Prozent.
Das von der Wahlabteilung im Innenministerium veröffentlichte Ergebnis enthält - erstmals bei einer Nationalratswahl - bereits den Großteil der Briefwahlstimmen. Beschlossen wurde diese Änderung mit dem Wahlrechtsänderungsgesetz 2023. Laut den Wahlforschern des FORESIGHT-Instituts dürften ca. 80 Prozent der ausgestellten Wahlkarten bereits am Sonntag mitausgezählt worden sein. Die restlichen (Brief-)Wahlkarten - voraussichtlich rund 15 Prozent aller ausgestellten - werden dann am Montag (der überwiegende Teil) und Donnerstag ausgewertet. Weitere rund fünf Prozent der Karten werden den Erfahrungen nach nicht verwendet.
Prognose samt Wahlkarten
Diese Briefwahlkarten werden das Ergebnis geringfügig abändern. Die FPÖ kommt inklusive der APA/ORF/FORESIGHT-Briefwahlprognose (Schwankungsbreite +/- 0,4 Prozentpunkte) auf 28,8 Prozent. Die ÖVP kommt damit auf 26,3 Prozent. Die SPÖ wird mit 21,1 Prozent ausgewiesen. Die NEOS verbessern sich mit den restlichen Briefwahlstimmen auf 9,2 Prozent, die Grünen auf 8,3 Prozent.
In Mandaten bedeutet dies laut Hochrechnung für die FPÖ 56 Sitze (2019: 31) im 183 Sitze starken Nationalrat. Auf die ÖVP entfallen 52 Sitze (71), die SPÖ kommt auf 41 Abgeordnete (bisher 40). Die NEOS halten künftig bei 18 (2019: 15) Sitzen und die Grünen bei 16 (bisher 26).