Wahl-Krimi

So jubelt FPÖ über blauen Wahlsieg

28.09.2024

Wie seit nunmehr fast drei Jahren prognostiziert, fährt die FPÖ bei der Nationalratswahl 2024 einen historischen Wahlsieg ein.

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Angesagte Revolutionen finden ja oft nicht statt - an diesem Wahlsonntag ist das anders. Wie seit nunmehr fast drei Jahren prognostiziert, fährt die FPÖ bei der Nationalratswahl 2024 einen historischen Wahlsieg ein: Mit Herbert Kickl an der Spitze und stellenweise rabiaten Anti-Corona- und Anti-Asyl-Positionen überflügeln die Blauen ÖVP und SPÖ und liegen laut erster ORF-Hochrechnung ziemlich klar auf Platz 1. Das gab es seit dem 2. Weltkrieg noch nie.

© Sean Gallup/Getty Images

Das vorläufige Endergebnis ohne Wahlkarten ist da 

Die FPÖ hat bei der Nationalratswahl am Sonntag laut dem vorläufige Endergebnis (ohne Wahlkarten) mit 29,21 Prozent klar Platz eins erreicht. Rang zwei geht laut vorläufigem Endergebnis an die ÖVP mit 26,48 Prozent. Abgeschlagen auf Platz drei liegt die SPÖ mit 21,05 Prozent. Knapp ist das Rennen zwischen NEOS und Grünen mit Werten von 8,96 bzw. 8,03 Prozent. Gescheitert am Einzug sind die übrigen Listen.

Aufholjagd reichte nicht

Die ÖVP mit Amtsinhaber Karl Nehammer legte zwar seit August eine Aufholjagd hin und sah sich angesichts seiner Auftritte bei der Hochwasserkatastrophe schon wieder auf Platz 1. Am Ende wurde es aber doch ein historischer Wahlverlust – und Platz 2. Die ÖVP verlor an der Wahlurne, könnte aber am Ende im Koalitionspoker triumphieren und das Kanzleramt behaupten. Alle anderen Parteien lehnen eine Koalition mit der FPÖ ab – und auch Nehammer hat ausgeschlossen, Kickl zum Kanzler zu machen.

Linkskurs gescheitert

Bitter ist der Wahltag auch für die SPÖ verlaufen – laut erster Hochrechnung setzte es zum schlechtesten Ergebnis des Jahres 2019 noch einen weiteren Dämpfer drauf, der Linkskurs von Parteichef Andreas Babler ist also spektakulär gescheitert, ob er sich an der Parteispitze halten kann, ist alles andere als sicher. Aber auch die SPÖ hat im Koalitionspoker eine Schlüsselrolle – schafft sie eine Einigung mit der ÖVP, dann hätte sie Kickl als Kanzler verhindert. Ein Rücktritt Bablers wurde von der Partei am Sonntag ausgeschlossen.

Die Grünen verloren ebenfalls beinahe ein Drittel ihrer Wählerinnen von 2019 und zahlten damit für ihre Regierungsbeteiligung bitter drauf – sie wurden von den Neos eingeholt, in der 1. Hochrechnung war noch nicht ganz klar, ob sie noch sogar überholt wurden. Die Neos wiederum konnten erneut zulegen – sie könnte zur Königsmacherin einer Neuauflage der alten Koalition aus ÖVP und SPÖ werden.

Bierpartei und KPÖ schaffen es offenbar nicht in den Nationalrat.

WELCHE Koalitionen gehen sich jetzt aus?

Die FPÖ kommt, wenn es so bleibt – im Nationalrat auf 57 Mandate – zusammen mit der ÖVP hätte man satte 109 Sitze, allerdings schloss ÖVP-General Christian Stocker am Wahlabend erneut aus, dass die ÖVP Herbert Kickl zum Bundeskanzler macht: „Wir haben das vor der Wahl gesagt, ich sage es heute und werde es auch morgen auch sagen.“

Also ein Comeback von ÖVP und SPÖ? Laut neuester Hochrechnung hätten die beiden Parteien mit 92 Mandaten (51 plus 41) eine knappe Mehrheit – noch am Abend zeigte sich SPÖ-Parteimanager Klaus Seltenheim bereit, Blau-Schwarz zu verhindern.

Der oe24-LIVE-Ticker zum Nachlesen hier

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