Nationalratswahl

Wahl wird doch noch zum Krimi: ÖVP holt stark auf

05.09.2024

Das Rennen um Platz 1 bei der Nationalratswahl könnte laut aktueller oe24-Umfrage plötzlich knapp werden.

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Rund drei Wochen sind es noch bis zur Nationalratswahl. Und obwohl die FPÖ seit zwei Jahren alle Umfragen ­anführt, könnte es auf den letzten Metern doch noch zum Krimi um Platz 1 kommen: Denn in der aktuellen Sonntagsfragen-Hochrechnung der Lazarsfeld Gesellschaft für oe24 rückt die ÖVP jetzt doch einigermaßen knapp an die FPÖ heran. Jedenfalls liegt der Abstand aktuell mit 2 Prozentpunkten innerhalb der Schwankungsbreite.

 


Blaue Spitze. Die FPÖ bleibt indes Spitzenreiter – Herbert Kickls Blaue werden von Lazarsfeld derzeit mit 28 % berechnet, das ist ein Plus von einem Prozentpunkt.

ÖVP mit starkem Plus. Allerdings reicht das nicht, damit sich die FPÖ von der Kanzlerpartei ÖVP so knapp vor der Wahl absetzen kann: Denn für Karl Nehammers Partei wird von Lazarsfeld ein Plus von drei Prozentpunkten berechnet – demnach kommt die ÖVP aktuell auf 26 % – ein spannendes Wahlfinale ist garantiert.

Und die SPÖ? Lazarsfeld berechnet für die Roten mit ihrem Spitzenkandidaten Andreas Babler derzeit lediglich 20 % – das ist der niedrigste Wert in den Lazarsfeld-Hochrechnungen der letzten zwei Jahre.

Kleine kommen unter die Räder

Was viele Experten vermutet haben, passiert jetzt den kleineren Parteien: Im Kampf der drei „Großen“ um Platz 1 kommen sie zusehends unter die Räder. Die Grünen – 2019 noch bei 13 % – liegen aktuell nur noch bei 7 %, sie wurden also fast halbiert. Auch die Neos – die zuletzt mit sensationellen 12 % aufwarten konnten – verlieren ebenfalls und bleiben mit 10 % denkbar knapp zweistellig.

Doch kein Prost?

Für die Bierpartei, für die schon Umfragewerte um die 7 % berechnet wurden, wird die Nationalratswahl offenbar zur Überlebensfrage: Mit 4 % wäre Bier nur knapp im Parlament, sicher sind die Nationalratsmandate so jedenfalls nicht.
Derzeit keine Chance haben indes KPÖ, Liste Madeleine Petrovic und der „Wandel“ („Keine von denen“): Alle bleiben sie unter der 4-%-Marke.  

Kanzlerfrage: Kickl führt klar

In Österreich wird der Bundeskanzler zwar nicht direkt gewählt – die wöchentlich von der Lazarsfeld Gesellschaft für oe24 erhobene Kanzlerfrage (1.000 Befragte vom 2.–4. 9.) zeigt aber sehr gut, wie zugkräftig die Spitzenkandidaten sind.

 

Nun, Herbert Kickl scheint für viele Wählerinnen und Wähler derzeit schon der Grund zu sein, bei der FPÖ das Kreuzerl zu machen. Der FPÖ-Chef kommt (in nicht hochgerechneten Rohdaten) derzeit auf 22 %, das ist doch einigermaßen deutlich Platz 1. Erst vier Punkte dahinter der amtierende Bundeskanzler: Karl Nehammer würden derzeit 18 % direkt ins Kanzleramt wählen. Ein Amts­bonus sieht anders aus.
Weit abgeschlagen hingegen Andreas Babler, der aktuell nur auf 12 % käme. Einigermaßen peinlich für Grünen-Chef Werner Kogler ist, dass er bei der Kanzlerfrage nur gleichauf mit Bier-Chef Dominik Wlazny bei 4 % liegt.  

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