Nach der Wahl beginnt nun der Poker um die zukünftige Regierung. Welche Koalition wünschen Sie sich?
Hinsichtlich der Frage der künftigen Koalitionsmehrheiten nach der Nationalratswahl vom Sonntag gehen sich - laut der APA/ORF/FORESIGHT-Hochrechnung vom Sonntagabend - rechnerisch drei Zweier-Koalitionen aus. Mandatsmäßig breit abgesichert wären aber nur jene zwischen FPÖ und ÖVP mit 108 Sitzen sowie jene zwischen FPÖ und SPÖ mit 97 Sitzen. ÖVP und SPÖ - die klassische "große Koalition" käme auf nur 93 Mandate im 183 Sitze großen Nationalrat.
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Für eine Mehrheit im Hohen Haus braucht es mindestens 92 Sitze - die 93 würden also nur einen hauchdünnen Überhang bedeuten. Und selbst die 93 Mandate sind laut den Hochrechnern nicht fix. Ein Sitz könnte noch von der ÖVP zur FPÖ wandern. Auf eine derartig wenig abgesicherte Zusammenarbeit lassen sich die Parteien wegen des Risikos von "Abweichlern" oder Ausfällen in der Regel nicht ein.
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Eine blau-rote Koalition gilt nach der klaren Absage der SPÖ im Vorfeld der Wahl als ausgeschlossen. Auch eine Zusammenarbeit zwischen FPÖ und ÖVP dürfte nicht einfach zu bewerkstelligen sein: ÖVP-Chef Karl Nehammer hatte ja stets eine Zusammenarbeit mit der FPÖ unter Parteichef Herbert Kickl für sich ausgeschlossen.
Bleibt die Frage nach einer möglichen Dreierkoalition, die ja im Vorfeld von Beobachtern und einzelnen Spitzenkandidaten und Spitzenkandidatinnen selbst ins Spiel gebracht wurde. Während die ÖVP laut der Hochrechnung vom späten Sonntagabend (22 Uhr, Auszählungsgrad 98,3 Prozent) auf 52 Sitze kommt, halten die SPÖ bei 41 und die NEOS bei 18 Sitzen - damit käme eine solche Variante auf 111 Abgeordnete. Eine Variante ÖVP-SPÖ-Grüne (Grüne mit 16 Mandatare) würde mit 109 Sitzen ebenfalls eine breite Mehrheit garantieren.
Fix ist auf jeden Fall, dass keine Partei mehr über eine Sperrminorität bei Verfassungsgesetzen verfügt. Dafür sind mindestens 62 Sitze notwendig, und der Wahlsieger FPÖ verfügt den Hochrechnungen zufolge lediglich über 56.