Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) hat am Mittwoch mit UN-Generalsekretär António Guterres wegen des gestrigen Beschusses von UN-Blauhelmsoldaten im Libanon telefoniert.
Bei dem Raketenbeschuss auf das UNIFIL-Camp Naqoura wurden acht Bundesheersoldaten leicht verletzt. Laut UNIFIL hatte eine Rakete aus nördlicher Richtung das Hauptquartier der UN-Friedensmission getroffen. Sie sei "wahrscheinlich von der Hisbollah oder einer ihr nahestehenden Gruppe" abgefeuert worden.
- Riesen-Wirbel in ÖVP um schwarz-rot-grünes Gerücht
- Causa Signa: Sobotka steht 16 Mal in Benkos Terminkalender
- "Enthemmter" Antisemitismus: Um 160 % mehr Vorfälle
Nehammer äußerte seine tiefe Sorge und Entschlossenheit, sich für den verstärkten Schutz der österreichischen Soldaten und aller UN-Blauhelme einzusetzen. "Angriffe auf UN-Truppen sind nicht nur inakzeptabel, sie stellen auch einen massiven Verstoß gegen das Völkerrecht dar. Diese Männer und Frauen leisten wertvolle Arbeit zur Friedenssicherung und verdienen den höchsten Respekt sowie umfassenden Schutz," erklärte der Bundeskanzler nach dem Gespräch mit Guterres gegenüber der APA.
"Unversehrtheit der Blauhelme ist nicht verhandelbar"
Die Sicherheit der Friedenstruppen müssten von allen beteiligten Seiten sichergestellt werden, zeigten sich Guterres und Nehammer laut Bundeskanzleramt einig. "Der Schutz und die Unversehrtheit der Blauhelme ist nicht verhandelbar. Diese Angriffe müssen sofort und endgültig gestoppt werden," urgierte der Bundeskanzler weiters.
Das UNIFIL-Camp Naqoura liegt etwa 110 Kilometer südlich von der libanesischen Hauptstadt Beirut an der Grenze zu Israel. Alle österreichischen UNIFIL-Soldaten sind dort stationiert. Die acht verletzten Soldaten waren laut Angaben des Ministeriums Angehörige des Instandsetzungszuges.
Die UNIFIL-Friedenstruppe ist seit 1978 im Libanon stationiert, sie umfasst etwa 10.000 Soldaten und Zivilkräfte. Österreich ist mit 158 Soldaten an der Mission beteiligt.