Staatsbesuch

Nehammer und Modi: Abendessen und 4-Augen-Gespräch

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Gemeinsames Abendessen mit indischem Premier am Dienstag. 

Auf Vorschlag des indischen Premierministers findet am Dienstag ein Abendessen von Narendra Modi mit Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) statt. Dabei "freuen sich die beiden Regierungschefs, sich unter vier Augen vertraulich austauschen zu können", teilte das Bundeskanzleramt am Freitag mit. Der Besuch Modis markiere "ein bedeutendes Ereignis in den bilateralen Beziehungen" und unterstreiche "die gemeinsame Verantwortung für Frieden und Stabilität in der Welt".

"Wichtigen Besuch zum richtigen Zeitpunkt" 

Modi wird sich am Dienstag und Mittwoch in Wien aufhalten und außer Nehammer u.a. auch Bundespräsident Alexander Van der Bellen treffen. Im Interview mit dem "Standard" (Online und Samstagsausgabe) sagte Nehammer, dass es sich um einen "wichtigen Besuch zum richtigen Zeitpunkt" handle. "Indien ist ein beeindruckendes Land, es ist die größte Demokratie der Welt", so der Kanzler. "Wir werden die wirtschaftlichen Beziehungen intensivieren."

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Indiens Premierminister Narendra Modi

Mit den BRICS-Staaten auf Augenhöhe 

Vor allem sei ihm "wichtig, mit den BRICS-Staaten auf Augenhöhe zu sprechen". Sie spielten im Ukraine-Krieg "eine besondere Rolle. Putin hört ihnen zu", erläuterte Nehammer. "Die USA sind eine militärische und wirtschaftliche Supermacht und immer ein wichtiger Player, wenn es um Krieg oder Frieden geht." Aber auch die BRICS-Staaten (u.a. Brasilien, Indien, China, Südafrika) seien wichtige Partner. "Und ich baue sehr stark auf Indien." Indien schätze Österreichs Neutralität und "sieht in Österreich einen wichtigen Partner des internationalen Dialogs in geopolitischen Fragen", ergänzte das Bundeskanzleramt.

"Solidarisch in Sachen Sanktionen und Friedensfazilität 

Österreichs Umgang mit Russland und Spionage werde international geschätzt, sagte Nehammer der Zeitung. "Wenn ich mich mit anderen Regierungschefs treffe oder mit Vertretern fremder Nachrichtendienste Kontakt habe, wird uns sehr viel Respekt gezollt für unseren Umgang mit Spionage und Russland: Wir sind solidarisch in Sachen Sanktionen und Friedensfazilität."

Modi regiert seit 10 Jahren

Der Hindu-Nationalist Modi, der seit zehn Jahren Regierungschef seines Landes ist, will das bevölkerungsreichste Land der Welt international als politisches und wirtschaftliches Schwergewicht etablieren. Beim Ukraine-Krieg wie auch den wirtschaftlichen Konflikten des Westens mit Russland und China nimmt Indien in der Regel eine Position der Äquidistanz ein. Dafür bekommt das Land etwa russisches Erdöl zu einem günstigen Preis geliefert. Modi reist am Dienstag auch direkt aus Moskau, wo er Gespräche mit Präsident Wladimir Putin plant, nach Wien.

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