Der Holocaust-Leugner hat eine neue Homepage, obwohl er nach wie vor in Wien in Haft sitzt.
Seine Haft hindert den in Wien inhaftierten Holocaust-Leugner Gerd Honsik offenbar nicht, weitere Aktivitäten im Internet zu lancieren. Seit Dezember hat Honsik eine neue Homepage. Die Webseite läuft über einen US-Server.
Er selbst war's nicht
Am Wiener Landesgericht betont man, Honsik
selbst, der derzeit eine Haftstrafe verbüßt und dem eine weitere Anklage
nach dem Verbotsgesetz bevorsteht, habe keine Möglichkeit, eine Homepage
aufzubauen und zu betreuen. Er habe keinen Zugang zu den technischen
Mitteln. Man könne allerdings nicht verhindern, dass er Besuch von
Gesinnungsgenossen und seinem Verteidiger Herbert Schaller erhalte.
Hilfe kam von außen
Bereits im Jänner hatte es eine
parlamentarische Anfrage gegeben, weil Honsik Mails an Abgeordnete
verschicken hatte lassen. Ermittlungen ergaben, dass es sich um einen
steirischen Internetanschluss handelte, von dem die Mails versendet wurden.
"Verfolgter Dichter"
Inhaltlich gibt es auch auf der
neuen Homepage wenig Überraschendes: Honsik hat u.a. seine Balladen auf die
Homepage gestellt - Eigendefinition: Verfolgter Dichter. Unter der Rubrik
"Videoverweise" gibt es Links zur Internetplattform Youtube, auf der im
November 2007 mehrere Videos platziert wurden, in denen Honsik, unterlegt
von deutscher Marschmusik und offenkundigen NS-Propagandabildern, seine
Werke vorträgt.
"Politisch Gefangener"
Weiters legt der verurteilte
Neonazi ausführlich seinen Fall dar. Er selbst sieht sich als politischer
Gefangener. Im Mai 1992 war Honsik wegen des Druckwerkes "Freispruch für
Hitler" in Wien zu einer eineinhalbjährigen Freiheitsstrafe verurteilt
worden. Während des anhängigen Rechtsmittelverfahrens setzte er sich nach
Spanien ab. Über einen europäischen Haftbefehl war Honsik im August des
Vorjahrs verhaftet und an Österreich ausgeliefert worden.