Strolz beschuldigt Außenminister
Neos-Chef: Wut-Posting gegen Kurz
31.03.2017
Posse um Wechsel von pinkem Abgeordnetem.
Neos-Obmann Matthias Strolz ist noch nicht fertig mit der ÖVP. Nachdem sein Abgeordneter Christoph Vavrik am Donnerstag zu den Schwarzen gewechselt war, vermutet der pinke Klubchef nun ÖVP-Außenminister Sebastian Kurz hinter dem Manöver.
Strolz: »Gezielte Täuschung durch Lopatka und Kurz«
Wut. Strolz sagte am Freitag, dass es neben ÖVP-Klubchef Reinhold Lopatka eine weitere „Komplizenschaft“ gegeben habe. „Nach allem, was wir heute wissen, gab es zur Vorbereitung der gezielten Täuschung Gespräche von Vavrik mit Sebastian Kurz und Reinhold Lopatka“, so Strolz in einem Wut-Posting (s. r.). Er behauptete, dass Parteichef Reinhold Mitterlehner über den Wechsel nicht informiert war.
Abgestimmt. Die ÖVP bestreitet diese Version der Geschichte. „Wir weisen das zurück“, so der Sprecher von Kurz. „Die Neos sind mittlerweile wie alle anderen Parteien. Hauptsache, Kurz anpatzen.“ Auch Mitterlehner betonte, hinter der Entscheidung zu stehen. „Der Wechsel war vorher abgestimmt“, sagte der ÖVP-Chef (siehe auch Insider Seite 8).
Biobäuerin folgt jetzt Start-up-Spezialisten
Kalt erwischt. Vavrik war mit Homosexuellen-feindlichen Äußerungen aufgefallen. Er musste die Neos verlassen, sollte aber sein Mandat niederlegen, damit die Neos es nachbesetzen können. Vom Wechsel zur ÖVP wurde Strolz kalt erwischt. Zudem hatte am selben Tag der pinke Abgeordnete Niko Alm aus freien Stücken seine Partei verlassen. Als Alms Nachfolgerin präsentierten die Neos Karin Doppelbauer.
Bio. Die Oberösterreicherin ist Biobäuerin und Managerin im internationalen IT-Konzern Dell. Sie ist Gründungsmitglied der Neos, sitzt im Vorstand und wird außenpolitische Sprecherin.
Ein seltsames Bild wurde am Freitag aus Kreisen der Neos in Umlauf gebracht. Es zeigt ein Cover-Foto von Neos-Wien-Chefin Beate Meinl-Reisinger neben der Schlagzeile „Ehe für alle“, das gepinnt wie eine Vodoo-Puppe wurde. Vavrik habe dies in seinem früheren Büro hinterlassen, hieß es.