Wo versteckt sich die kriminelle Ibiza-Lady, die eine Multimillionärin spielte?
Wien. Neun Monate nach der Veröffentlichung des Ibiza-Videos gibt es jetzt neue Fotos, die die „russische Oligarchin“ zeigen. Die Investigativplattform eu-infothek.com veröffentlicht nun die ersten Farbfotos jener Frau, die sich damals im Sommer 2017 als „Alyona Makarov“ ausgab. Was sofort auffällt: die offensichtlich von einem Schönheitschirurgen bearbeiteten Lippen sowie die sehr perfekte Nase.
Ermittler hätten jetzt gutes Foto für Fahndung
Handyvideo. Das Bild dürfte aus jenem lang geheim gehaltenen Video stammen, das die Wiener Immobilienunternehmerin Irena M. bei einer Besichtigungstour in Niederösterreich heimlich gedreht hat. Damals wollte Johann Gudenus der „Oligarchin“ sein zum Verkauf stehendes Grundstück zeigen. Irena M. hatte ihr Handy mit der Video-Funktion kurz vor dem Aussteigen aus dem Pkw aktiviert. „Ich wollte damit auch sichergehen, dass ich nicht später bei dem Grundstücksverkauf ausgebootet werden kann“, erzählte Irena M. ÖSTERREICH.
© oe24
×
Märchen. Der Deal mit dem Grundstück war aber ebenso wie vieles andere erfunden: So hatte sich die schauspielerisch nicht ganz so unbegabte junge Frau tagelang als Nichte eines russischen Oligarchen ausgegeben, sogar eine Kopie eines gefälschten Passes konnte sie vorlegen.
Mit falschem Pass tagelang in Hotel gewohnt
Hinweise. „Außerdem ist mittlerweile bekannt, dass diese ,Alyona Makarov‘ im Frühsommer 2017 mehrere Nächte in einem Wiener Luxushotel verbracht hat, vermutlich unter ihrem falschen Namen“, erwartet sich Prof. Gert Schmidt, Chefredakteur der Investigativplattform eu-infothek.com, weitere Hinweise auf die wahre Identität des mysteriösen Lockvogels.
Versteck. Bisher vermuten sie Geheimdienstkreise ja entweder am Balkan oder in Litauen: Für ein Versteck in der bosnisch-serbischen Grenzregion würde sprechen, dass einige Mittäter der Ibiza-Clique dort einen Firmensitz haben – sowie die serbischen Wortfetzen, die von der „Russin“ beim Ibiza-Video-Abend irrtümlich verwendet worden sind.
Kein Kavaliersdelikt: Schöner »Oligarchin« droht Haftstrafe
Aus gutem Grund ist „Alyona Makarov“ untergetaucht: Wegen Urkundenfälschung (falscher Pass) droht ihr ein Jahr Haft, und wegen ihrer Mittäterschaft bei den Delikten der Täuschung, dem Missbrauch von Tonaufnahmen und Gründung einer kriminellen Vereinigung drohen weitere drei Jahre Haft. Auch der russische Gas-Oligarch Igor Makarov – er besitzt zwei Milliarden Euro – fand die Verwendung seines Namens nicht lustig: Er lässt ebenfalls alle Täter suchen.
RS