Nur vereinzelt kamen Schüler nicht an ihrer Wunsch-Schule unter.
Mit Beginn des neuen Schuljahres wird der Modellversuch der Neuen Mittelschule (NMS) im nunmehr zweiten Jahrgang auf ganz Österreich ausgeweitet. Die NMS wird damit in rund 800 Klassen an 244 Standorten angeboten (Schuljahr 2008/09: 331 Klassen an 67 Standorten in fünf Bundesländern). Dabei konnten fast alle der rund 13.800 Schüler, die sich für das kommende Schuljahr um die Aufnahme an einer ersten Klasse NMS beworben haben, aufgenommen werden, so Unterrichtsministerin Claudia Schmied (S) in der Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage.
Von den exakt 13.838 Bewerbern wurden laut Schmied 61 nicht aufgenommen, fast alle aufgrund von Raumproblemen. Diese Schüler wurden entweder an andere NMS in der Nähe oder an andere Schulen verteilt.
Meiste Standorte in Vorarlberg
Die meisten NMS-Standorte (51)
gibt es nun in Vorarlberg, 2008/09 waren es 23 gewesen. Die große Nachfrage
in diesem Bundesland hatte auch dazu geführt, dass die bisherige Obergrenze
für Schulversuche von zehn Prozent der Pflichtschulen pro Bundesland
gefallen ist. Durch eine Novelle des Schulorganisationsgesetzes darf diese
Obergrenze pro Bundesland nun überschritten werden, sofern bundesweit nicht
mehr als zehn Prozent der Pflichtschulen teilnehmen.
Auch die übrigen Bundesländer, in denen nun der zweite NMS-Jahrgang beginnt, haben die Zahl der Standorte aufgestockt: In der Steiermark nehmen heuer insgesamt 35 Schulen teil (2008/09: 30), im Burgenland 28 (bisher neun), in Kärnten 23 (bisher vier) und in Oberösterreich 22 (bisher eine). Bis auf eine Ausnahme wurden an allen Standorten, die bereits 2008/09 das Modell NMS eingeführt hatten, gleichviele erste Klassen eröffnet wie im Vorjahr.
Niederösterreich startet den Modellversuch im ersten Durchgang an 47 Standorten, in Wien gibt es 20, in Salzburg zehn und in Tirol acht NMS.
Kaum AHS beteiligt
Auch im zweiten Jahr nehmen nur wenige AHS
teil: Von den rund 800 NMS-Klassen - die genaue Zahl steht erst nach Beginn
des Schuljahres fest, sobald klar ist, wie viele Schüler tatsächlich kommen
- sind nur 38 an einem Gymnasium, 25 davon in Wien. Stellvertretend für die
neuen Standorte werden Unterrichtsministerin Claudia Schmied (S) und der
Wiener Bürgermeister Michael Häupl (S) am 7. September die "Neue
Mittelschule" an der AHS Kandlgasse in Wien-Neubau eröffnen.
Neue NMS-Standorte können laut Gesetz noch in den Schuljahren 2010/11 und 2011/12 hinzukommen - Voraussetzung ist allerdings, dass die bundesweite Obergrenze von zehn Prozent der Pflichtschulen eingehalten wird. Nachdem es laut Statistik Austria rund 4.800 Pflichtschulen gibt, liegt die Zehn-Prozent-Grenze bei 480 Standorten - fast die Hälfte der maximalen Standortanzahl ist damit bereits heuer erreicht. Im Herbst 2013, wenn der erste NMS-Jahrgang abgeschlossen ist, wird der Modellversuch schließlich evaluiert. Dann muss, geht es nach Schmied, die kommende Bundesregierung auch eine Entscheidung treffen, ob die NMS in das Regelschulwesen übernommen und die Trennung in AHS und Hauptschule ersetzen wird.