Schulanfang

Neue Mittelschule hat begonnen

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Mit dem Schulanfang sind die Modellversuche losgegangen. SPÖ-Bildungsministerin Schmied kann sich jetzt die Komplettumstellung eines Bundeslandes auf die NMS vorstellen.

Österreich hat seit dem angelaufenen Schuljahr eine neue Schulform, die Neue Mittelschule. SPÖ-Unterrichtsministerin Claudia Schmied hat am Montag den Standort in Mattersburg (Burgenland) eröffnet und dabei dafür plädiert, im nächsten Schuljahr 2009/10 Modellversuche in allen Bundesländern anzubieten. In der übernächsten Legislaturperiode kann sie sich vorstellen, ein Bundesland komplett auf die neue Schulform umzustellen und damit die Differenzierung in Hauptschule und AHS-Unterstufe hinfällig zu machen.

ÖVP gegen "flächendeckend"
Kritik erntete Schmied für ihre Aussagen von ÖVP-Bildungssprecher Fritz Neugebauer. Ohne jegliche Erfahrungswerte bereits von einer "flächendeckenden Umsetzung" zu sprechen, zeige, dass es "der Ministerin wohl nicht um einen Wettbewerb der Ideen" gehe.

Bisher 5 Bundesländer
Die Modellversuche zur Neuen Mittelschule starten mit dem heurigen Schuljahr in fünf Bundesländern. Im Burgenland, in der Steiermark, Kärnten, Oberösterreich und Vorarlberg werden an 67 Schulen in 167 Klassen rund 3.700 Schüler - etwa fünf Prozent aller Kinder in der fünften Schulstufe - mit dieser völlig neuen Schulform beginnen. Im neuen Schuljahr steht dafür ein Budget von 3,3 Mio. Euro zur Verfügung.

Kompromiss nach großem Zoff
Die Modellversuche Neue Mittelschule sind als politischer Kompromiss aus dem in den vergangenen zwei Jahren neu entflammten Streit zwischen SPÖ und ÖVP um die Gesamtschule hervorgegangen. Sie sind keine Gesamtschule, AHS und Hauptschulen laufen in den betreffenden Regionen parallel weiter, sondern eine zusätzliche Variante.

AHS-Lehrplan für alle
Die Kinder in der neuen Schulform werden nach dem Lehrplan der AHS-Unterstufe unterrichtet, pädagogisch wird auf "Individualisierung" und "Differenzierung" Wert gelegt. Zudem soll in flexiblen Kleingruppen unterrichtet werden. Die Entscheidung für den weiteren Bildungsweg fällt für die Schüler erst mit 14.

Vorreiter Steiermark
In der Steiermark werden mit 1.550 Schülern in 30 Schulen und 62 Klassen die mit Abstand meisten Kinder an dem Modellversuch teilnehmen. Im Burgenland starten an neun Hauptschulen Schulversuche zur Neuen Mittelschule. In 19 Klassen werden rund 360 Schüler unterrichtet. In Kärnten gibt es drei Standorte mit fünf Klassen und knapp 130 Schülern. In Oberösterreich wird es nur einen Modellversuch geben. In Vorarlberg beteiligen sich 23 Hauptschulen mit über 70 ersten Klassen und 1.500 Schülern. Weitere 15 Schulen erproben einzelne Elemente des Versuchs.

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