Jetzt droht eine Klagewelle gegen Kruzifixe in Schulen und Kindergärten. Ein neuer Verein sammelt jetzt entsprechende Fälle.
Die Gottlosen in Österreich ziehen jetzt gegen die Kirche ins Feld: "Religion ist Privatsache" lautet Schlachtruf und Name einer neuen Initiative, die sich für die Trennung von Religion und Staat stark macht. An die Meldestelle des Vereins können sich Menschen wenden, die sich aufgrund ihrer Religionslosigkeit diskriminiert fühlen. Eine erste Klage gegen das Kreuz in einem niederösterreichischen Kindergarten liegt bereits beim Verfassungsgerichtshof.
Kläger: "Christentum war durchaus gewalttätig"
"Religionsfreiheit
heißt auch, dass man frei von Religion sein darf", so Initiator Michael
Franz. Schützenhilfe bekommt er von Anwältin Doris Einwallner, die auch den
ersten Kläger gegen das Kreuz vertritt. Er hat gegen das Kruzifix im
Kindergarten seines Buben in Niederösterreich geklagt. ÖSTERREICH
berichtete. "Ich bin strikt für die Trennung von Kirche und Staat. Man darf
nicht vergessen, dass das Christentum eine durchaus gewalttätige
Vergangenheit hat", so der Vater, der anonym bleiben will, damals.
"Bis zum Europäischen Menschenrechtsgericht"
Anwältin
Doris Einwallner hofft, dass der Verfassungsgerichtshof bereits Ende des
Jahres zu einer Entscheidung kommt: "Wenn die Klage abgewiesen wird,
dann ziehen wir vor den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte."
In Italien hatte das Höchstgericht 2009 bereits gegen das Kreuz im
Klassenzimmer entschieden.
Der Verein will nun Fälle von Diskriminierung Religionsloser dokumentieren und jährlich einen anonymisierten Bericht legen. Fälle wie die eines Schülers, der zum Direktor zitiert wurde, als er sich vom Religionsunterricht abmelden wollte. Im Einzelfall will der Verein weitere Klagen auch finanziell unterstützen.