Martin soll einem befreundeten Psychologen 832.800 Euro bezahlt haben.
Wieder schwere Vorwürfe gegen Hans-Peter Martin: Wie profil berichtet, soll der EU-Politiker laut Rechenschaftsbericht die stolze Summe von 832.800 Euro an die Firma Support and Solutions überwiesen haben. Ausgewiesen als „Sachaufwand für Öffentlichkeitsarbeit“ und bezahlt aus der Wahlkampfkostenrückerstattung – also mit Steuergeldern.
Firma gehört Freund
Hinter Support and Solutions, das in keinem Firmenbuch und auch nicht im Internet mit Kontaktdaten auftaucht, steht der Tübinger Hartmut Deutschmann, ein Psychologe und enger Freund von H.-P. Martin.
Leistungsverzeichnis von Frau?
Eine schiefe Optik. Denn für welche Leistungen kann ein befreundeter Unternehmer ein solch hohes Salär beziehen? Laut Deutschmann ist Support and Solutions eine „Dienstleistungsfirma, die mit Beratern zusammenarbeitet, aber nicht in der Öffentlichkeit auftritt“. Für Martin soll die Firma Aufgaben wie „Projektbegleitung, strategische Planung und Beratung, Supervision und Coaching“ übernommen haben.
Fest steht: Martins Frau selbst soll ein Verzeichnis mit den angeblichen Leistungen von Deutschmann erstellt haben – darunter die regelmäßige „Vor- und Nachbearbeitung von Martins Kolumne in der Kronen Zeitung“. Die hohe Summe irritierte nach dem Bericht auch die Wirtschaftsprüfer, weshalb sie um „ergänzende Übermittlung von Berichten“ gebeten haben. Erst danach habe Deutschmann an Martin allgemeine Konzepte geliefert.
H.-P. Martin bestreitet
Martin lässt gegenüber ÖSTERREICH wissen: „Ich habe Support and Solutions nur 694.000 Euro gezahlt. Das Netzwerk hat für die Liste Martin über Jahre Beratungsdienste erfüllt. Es ist falsch, dass Arbeitsunterlagen erst zur Verfügung standen, als die Prüfer Nachweise verlangten.“ Hinweis: Der Unterschied zwischen den 832.800 Euro und Martins Summe dürften die 20 % Mehrwertsteuer sein…