Kurzes Gastspiel
Neuer US-Botschafter für Österreich
10.12.2008
David F. Girard-diCarlo war erst am 3. Juli zum US-Botschafter in Österreich bestellt worden. Jetzt reichte er seinen Rücktritt ein.
US-Botschafter David F. Girard-diCarlo wird Österreich nach weniger als fünfmonatiger Amtszeit wieder verlassen.
Wie die amerikanische Botschaft am Mittwoch in einer Aussendung mitteilte, werde Girard-diCarlo am 22. Jänner in die Vereinigten Staaten zurückkehren. Dies sei der Bundesregierung bereits bekanntgegeben worden.
Auch US-Botschafter in Berlin geht
Der 66-jährige Jurist war wie
der ebenfalls zurückgetretene US-Botschafter in Berlin vom scheidenden
US-Präsidenten George W. Bush für den Posten nominiert worden.
Girard-diCarlo bezeichnete es als "große Ehre", in Österreich gedient zu haben, einem "dynamischen und gastfreundlichen Land". Die Beziehungen zwischen Österreich und den USA bezeichnete er als "stark". Dies werde auch unter dem gewählten Präsidenten Barack Obama so bleiben. Wen Obama als höchsten Repräsentanten der USA nach Wien entsenden wird, ist indes noch nicht bekannt. Der neue US-Präsident wird sein Amt am 20. Jänner 2009 antreten.
Seit 3. Juli in Wien
Girard-diCarlo hatte die
"Bush-Cheney"-Wahlkampagne im Jahr 2000 erfolgreich geleitet und war im
Frühling diesen Jahres von Bush zum Botschafter in Wien ernannt worden. Am
3. Juli war der frühere Vorsitzende der Anwaltskanzlei Blank Rome LLP mit
seiner Gattin Connie nach Wien gekommen und hatte Anfang September
Bundespräsident Heinz Fischer sein Beglaubigungsschreiben überreicht.
Girard-diCarlo war Susan McCaw nachgefolgt, die Österreich schon ein halbes
Jahr zuvor, nämlich Ende 2007 verlassen hatte.
Der Botschafter werde "in Kürze" sein Rücktrittsgesuch bei US-Präsident Bush einreichen, heißt es weiter in der Pressemitteilung. "Wie bei einem Regierungswechsel in den USA üblich, reichen Botschafter, die keine Karrierediplomaten sind und vom amtierenden Präsidenten ernannt wurden, ihre Rücktrittsgesuche noch während dessen Amtszeit ein." Dieses Verfahren gebe dem designierten Präsidenten "Flexibilität bei der Bildung der neuen Regierung". Von den 170 US-Botschaftern weltweit sind rund 34 Prozent politische Besetzungen.