Minus im Burgenland

Niessl gibt Hoffnung noch nicht auf

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Der burgenländische SPÖ-Chef findet das Erreichen der absoluten Mehrheit noch "durchaus realistisch".

Der burgenländische SPÖ-Vorsitzende Hans Niessl hofft noch auf das 19. Mandat. Laut vorläufigem amtlichen Endergebnis verliert die SPÖ die Absolute und kommt auf knapp 49 Prozent. Aber vorerst heißt es Warten bis Mittwoch, wenn die Wahlkarten ausgezählt sind.

"Noch durchaus realistisch"
"Das 19. Mandat ist durchaus realistisch", verwies Niessl auf die ausstehende Auszählung der Wahlkarten. Zumindest in der Landesregierung bleibe die Mehrheit bestehen. "Der erfolgreiche burgenländische Weg kann fortgesetzt werden", so die Schlussfolgerung des Landesparteichefs. Als "sehr guten Erfolg" wertete er es, dass es im Landtag keine Mehrheit gegen die SPÖ gibt.

Faymann: "Zweitbestes Ergebnis seit 28 Jahren"
Bundeskanzler und SPÖ-Bundeschef Werner Faymann nannte 49 Prozent einen "schönen Erfolg". Dass das ursprüngliche Wahlziel "50 plus" nicht erreicht wird, kümmert ihn da nicht so: "Nie soll es schlechter sein, als dass die SPÖ 49 Prozent macht." Niessl habe das "zweitbeste Ergebnis in den letzten 28 Jahren" eingefahren, so Faymann.

Ostermayer sieht keine Niederlage
SPÖ-Staatssekretär Josef Ostermayer will auch nicht von einer Niederlage sprechen. Er verwies darauf, dass im Jahr 2005 unter Schwarz-Blau die SPÖ viele Proteststimmen für sich gewinnen konnte: "Wenn man 18 Mandate erreicht, kann nichts gegen die SPÖ beschlossen werden. Insofern ist es ein gutes Ergebnis."

Häupl sieht kein Omen für Wien-Wahl
Wiens Bürgermeister und SPÖ-Chef Michael Häupl zeigte sich trotz des Verlusts der Absoluten "voll zufrieden" und gratulierte seinem "Freund" Hans Niessl. Als Omen für die Wien-Wahl im Herbst wollte er das Ergebnis nicht interpretiert wissen. Für die Wahlergebnisse sei man allein in seinem jeweiligen Bundesland verantwortlich, so Häupl.

ÖVP freut sich über SPÖ-Verlust
Bei der ÖVP freut man sich einstweilen über das Ende der absoluten roten Mehrheit. Die Volkspartei hat damit ein erklärtes Wahlziel erreicht. Ein lautes "Bravo" und Applaus brandete auf, als die erste Hochrechnung für die SPÖ den Verlust der Absoluten in Aussicht stellte.

Pröll findet Ergebnis "respektabel"
Bundesparteichef Josef Pröll sieht im vorläufigen Wahlergebnis der Burgenland-Schwarzen ein "absolut respektables Ergebnis". Wenn die SPÖ die Absolute verliert, wäre das der Beginn eines guten Wahljahres für die ÖVP, so ein zuversichtlicher Vizekanzler. Dass die Landespartei auf den niedrigsten Stand der Zweiten Republik abgerutscht ist, kratzt ihn nicht. Ganz im Gegenteil: Seiner Ansicht nach fährt die SPÖ "an die Wand".

FPÖ feiert sich als "einzigen Sieger"
Die Freiheitlichen feiern sich als die "einzigen Sieger" dieses Urnengangs. Tatsächlich hat ausschließlich die FPÖ Stimmenzuwächse verzeichnen können. FPÖ-Spitzenkandidat Johann Tschürtz hatte "die prozentuelle Zweistelligkeit" als Wahlziel genannt und immerhin 9,3 Prozent eingefahren.

Grüne hoffen auf Wahlkarten
Die Grünen hoffen auf eine Verbesserung durch die Wahlkarten. Die 3,9 Prozent sind eine Katastrophe, da 4 Prozent exakt die Hürde für den Einzug in den burgenländischen Landtag sind. Man werde sich aber durch die rund 20.000 Wahlkarten, bei denen die Grünen traditionell stark seien, noch verbessern, so der Tenor.

Glawischnig "gar nicht zufrieden"
Grünen-Bundessprecherin Eva Glawischnig ist "gar nicht zufrieden". Sie sei "enttäuscht", so Glawischnig. Als einen der Gründe für das schwache Abschneiden nannte sie die Themenlage, die für ihre Partei nicht einfach gewesen sei. Der Landeshauptmann habe die Populismus-Keule ausgepackt, und die Grünen hätten dann mit ihren "Überzeugungsthemen" Schwierigkeiten gehabt.

BZÖ sieht Niederlage für Koalition
Für das BZÖ haben die Burgenländer die "Steuergeldvernichtungspolitik von SPÖ und ÖVP abgewählt". Diese Einschätzung trifft der Orange Generalsekretär Christian Ebner. Auch der "Verdunkelungsversuch" von SPÖ und ÖVP, die kommenden Belastungen für die Steuerzahler erst nach den Landtagswahlen im Burgenland, Wien und der Steiermark zu veröffentlichen, habe der Regierung nichts geholfen.

Orange treten nächstes Mal an
Der Landesobmann des BZÖ Jörg Steiner analysiert, "dass die Ära des rotgrünen Hängemattensozialismus vorbei ist und auch die Bäume der reinen Protestpartei FPÖ nicht mehr in den Himmel wachsen". Beim nächsten Mal will man dabei sein, versichert Steiner.

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