Burgenlands Landeshauptmann trägt die Forderung seines Parteichefs nach einer höheren Unterrichtsverpflichtung mit.
Burgenlands SPÖ-Landeshauptmann Hans Niessl hat am Mittwoch seine Forderung bekräftigt, dass die Lehrer künftig in die Zuständigkeit der Länder fallen sollen. "Ich denke, man sollte diese Endlosdebatte durch eine klare Regelung beenden", so Niessl. Der Landesvater plädiert auch für ein neues Lehrer-Dienstrecht mit höherem Einstiegsgehalt bei gleichbleibender Lebensverdienstsumme und einer höheren Unterrichtsverpflichtung aus.
"Länder wollen die Lehrer"
Die Bildungsziele, die
gesetzlichen Grundlagen und die Qualitätskontrolle sollten in die
Kompetenz des Bundes fallen, so Niessl. Die organisatorische Umsetzung
sollte in die Kompetenz der Bundesländer übergehen. Diese wüssten gut um die
Bedürfnisse Bescheid, "da sollte man nicht zentralistisch sein, sondern das
sollte man den Ländern überlassen". In der Frage der Kompetenzverteilung
habe es in Vergangenheit Beschlüsse der Landeshauptleutekonferenz auch unter
seinem Vorsitz gegeben. "Es gibt einen Grundsatzbeschluss, der unter anderem
beinhaltet, dass alle Lehrer in die Zuständigkeit der Länder fallen sollen",
wiederholt Niessl.
Mehr Gehalt - mehr Unterricht
Angesichts der wieder aufgeflammten
Diskussion für die Lehrer-Arbeitszeit sprach sich Niessl auch dafür aus,
dass die Einstiegsgehälter neu aufgenommener Lehrer "deutlich erhöht werden"
sollten. Bei gleicher Lebensverdienstsumme sollten dafür die Endgehälter
niedriger sein: "Die Anfangsgehälter sind ja wirklich nicht berauschend."
Mit dieser Maßnahme solle auch eine Erhöhung der Unterrichtsverpflichtung
einhergehen.
Gegen Grenzwert bei NMS
Im Burgenland ist die Zahl der
Taferlklassler im neuen Schuljahr mit 2.680 etwa gleich wie im Vorjahr
(2.683). Insgesamt habe man im Burgenland knapp 18.500 Pflichtschüler. 2.700
Schüler besuchen im Burgenland die Neue Mittelschule. An 28 Standorten gibt
es insgesamt 147 Klassen. "Man sollte allen Schulen die Möglichkeit bieten,
Neue Mittelschule zu werden", meinte Niessl. Die Zehn-Prozent-Klausel sei
seiner Meinung nach "zu beenden".
Im Burgenland sind 125 Lehrer neu angestellt worden, 90 gehen in Pension. Das Land werde wieder 70 bis 80 Lehrer bezahlen müssen. Einerseits gelte im Burgenland die Klassenschülerhöchstzahl von 25 als "Pflichtwert", andererseits gebe es bei der sonderpädagogischen Förderung mehr Bedarf, als der Bund anerkenne. Insgesamt gebe es für das Land Zusatzkosten von drei bis vier Mio. Euro, so Niessl.