Schmied-Parteifreund
Niessl will Schulverwaltung im Land
21.08.2009
Der SPÖ-Landeshauptmann sieht in mehr Zentralisierung nur Nachteile.
Bei der Reform der Schulverwaltung spricht sich Burgenlands SPÖ-Landeshauptmann Hans Niessl für die Errichtung von Bildungsdirektionen anstelle der Landesschulräte aus. Für die Bildungsdirektionen sollten die Länder zuständig sein, das sei auch ein "Knackpunkt" der Reform, so Niessl. Mehr Zentralisierung sei aus seiner Sicht "nicht gut für das Bildungssystem". Die Länder seien in einem sehr hohen Maße bereit, Kompetenzen vom Bund zu übernehmen, wenn das auch abgegolten würde.
Ganze Verwaltung auf Landesebene
Durch die Einrichtung von
Bildungsdirektionen gebe es ein Einsparungspotenzial in der Verwaltung, um
in der Schule auch in Zukunft möglichst gute Qualität bieten zu können. Das
müsse "die Grundlinie" sein, zu der er sich auch bekenne, so Niessl. Künftig
würde er den gesamten Verwaltungsbereich - von den Landwirtschaftlichen
Fachschulen über Berufsschulen, Pflichtschulen bis hin zu den höheren
Schulen - auf Landesebene zusammenfassen. Zentrale Strukturen seien in der
Regel teurer als dezentrale.
Auch Pühringer gegen Zentralismus
Der oberösterreichische
ÖVP-Landeshauptmann Josef Pühringer kann sich als Schulreferent ebenfalls
nur teilweise für die Pläne der Bundesregierung erwärmen. Vor allem den
geplanten Zentralismus lehnt er ab. Probleme würden dann nur von den
Betroffenen weg- und hinaufverlegt, und das mache Lösungen nur komplizierter.
Will Landeslehrer behalten
Eine "Verbundlichung" lehne er ab. Der
Griff des Bundes nach den Landeslehrern würde weder eine Effizienzsteigerung
noch einen Fortschritt bringen. Das wären Maßnahmen gegen die Betroffenen.
Ihm seien gerade erst 10.000 Unterschriften von Pflichtschullehrern
übergeben worden, die beim Land bleiben wollen. Er halte auch die Identität
der Lehrer mit dem Land wichtig, in dem sie unterrichten.
Beim Bund sollten Wissenschaft, Forschung, die Universitäten und Fachhochschulen sein, bei den Ländern der Schulbereich, so der Landeshauptmann. Natürlich sollten aber Lehrpläne und Schulzeitenordnung bundeseinheitlich sein.
Eine einzige Behörde
Eine Reform kann er sich dahingehend
vorstellen, dass in einer einzigen Behörde alle Verwaltungsagenden
zusammenlaufen. In Oberösterreich sei alles bereits beim Landesschulrat
konzentriert, im Gegensatz zu anderen Bundesländern. Die Bezirksschulräte
könnte man hingegen sofort abschaffen, so Pühringer. Die
Bezirksschulinspektoren aber nicht, denn sie seien für Qualitätskontrolle
und Personalmanagement in der Region erforderlich.