Zu Kern-Nachfolge
Niessl: "Doskozil wäre geeignet"
19.09.2018Wer soll Kern als SPÖ-Chef beerben? Das sagt Burgenlands Landeshauptmann Niessl.
ÖSTERREICH: Ihr Kollege Peter Kaiser nennt den Kern-Abgang ein Kommunikationsdesaster. Was sagen Sie?
Hans Niessl: Peter Kaiser hat oft recht. Hier besonders.
ÖSTERREICH: Fühlen Sie sich von Kern getäuscht?
Niessl: Als wir das gehört haben, war die erste Reaktion: Das kann ja nicht sein. Er war bei uns am Landesparteitag – es war für alle klar, dass er die SPÖ in die Wahl 2022 führen wird. Umso enttäuschender war es.
ÖSTERREICH: Er hat es Ihnen nicht persönlich gesagt?
Niessl: Nein, er hat viele andere auch nicht informiert.
ÖSTERREICH: Warum geht er?
Niessl: Das ist für mich nicht erklärbar.
ÖSTERREICH: Haben Sie einen Favoriten für die Nachfolge?
Niessl: Er werden ja einige Namen gehandelt man sollte sich rasch auf eine Person einigen, die im Parlament den Standpunkt der Opposition vertritt.
ÖSTERREICH: Wäre Hans Peter Doskozil geeignet?
Niessl: Hans Peter Doskozil ist ein hervorragender Politiker im Burgenland. Er war aber auch ein hervorragender Minister – und wäre für die Bundespolitik deshalb bestens geeignet.
ÖSTERREICH: Dann könnte er aber nicht wie geplant im Februar Landeshauptmann werden. Oder geht beides?
Niessl: Meine Einschätzung ist: Er ist hervorragend im Burgenland und in der Bundespolitik. Aber er hat ja bereits gesagt, dass er im Burgenland bleibt.
ÖSTERREICH: Geht beides?
Niessl: Beides ist schwer möglich – das könnte nur eine Übergangslösung sein. Eine Dauerentscheidung wäre besser.
ÖSTERREICH: Doskozil nach Wien – dann müssten Sie aber Landeshauptmann bleiben.
Niessl: HP Doskozil hat heute klar gesagt er bleibt im Burgenland. Darüber hinaus beteilige ich mich nicht an Spekulationen.
(gü)