Eine kleine Komödie lockert jetzt die triste Stimmung in der SPÖ auf: Nur wenige Stunden nach den ersten Debatten über den Parteiaustritt von Kanzler-Sohn Niko Kern erfuhr ÖSTERREICH, dass dessen Austritt gar nicht möglich sei.
"Dornauer fast minus acht Prozent, der vorausschauende Hans Peter Doskozil ,keine linke Fundi-Politik' verlor das rote Burgenland", twitterte Niko Kern noch, bevor sein Austritt aus der SPÖ bekannt wurde. Über diese Aktion wurde dann von fast jeder österreichischen Tageszeitung berichtet.
Nur: Laut Partei-Insidern in der SPÖ-Zentrale in der Löwelstraße ist Niko Kerns Austritt gar nicht möglich, er hätte nämlich nie seine Mitgliedsbeiträge bezahlt und wäre deshalb - rein rechtlich - "offiziell kein Mitglied der SPÖ".
Niko Kern findet das alles "nur noch lächerlich", meinte er im Gespräch mit ÖSTERREICH: "Ich hab so viel Geld in den Aufbau einer neuen Sektion gesteckt, so viel Geld auch in die Partei investiert - das ist nur noch zum Kopfschütteln." Der Sohn von Ex-Kanzler Christian Kern ließ in diesem Telefonat auch ziemlich klar durchblicken, was er von den aktuellen Entwicklungen in der Partei hält: "Alle Jungen in der SPÖ sind auf Hundert, da geht's ab in den geschlossenen Foren. Und hoffentlich erkennt die Parteispitze, dass sie rasch Julia Herr in die Führung miteinbeziehen muss." Recht amüsiert schildert Niko Kern einige Missstände in der Partei: so hat Kern jr. als Nicht-Mitglied der Partei beinahe bei allen relevanten Themen in der SPÖ mitwählen durfte.
Haha, Medien haben mich angerufen, weil SPÖ ihnen gesteckt hat, dass ich den Mitgliedsbeitrag nicht gezahlt habe ????
— Nikolaus Kern (@KernNiko) 3. Oktober 2019
Habe dafür xx-faches in meine Reformsektion investiert.
Will ich, dass mein Geld in die Taschen der Ineffizienten wandert, oder dass sinnvolles damit passiert?